Volltext anzeigen | |
4.1 Der Begriff „Organische Chemie“ 69 Wenn ein Chemiker einen unbekannten, organischen Stoff aus biologischem Material isoliert hat, bestimmt er zunächst die Atomarten, die am Aufbau dieser organischen Verbindung beteiligt sind. Analyse organischer Verbindungen Viele organische Verbindungen verkohlen beim Erhitzen (V1) oder Verbrennen mit stark rußender Flamme (V2). Organische Verbindungen sind Kohlenstoffverbindungen (B2). Verbrennt ein organischer Stoff rückstandslos (V3), können über die Verbrennungsprodukte Rückschlüsse auf die atomare Zusammensetzung der Verbindung gezogen werden. Entstehen Kohlenstoffdioxid und Wasser, enthalten die Moleküle der Verbindung Kohlenstoffund Wasserstoff-Atome (V3). Die Moleküle aller organischen Verbindungen bestehen mindestens aus Kohlenstoffund Wasserstoff-Atomen. Bildet sich beim Erhitzen einer organischen Verbindung mit Natriumhydroxid Ammoniak NH3(g) (V4), sind in ihren Molekülen Stickstoff-Atome gebunden. Bis jetzt ist es nicht gelungen, gebundene Sauerstoff-Atome auf einfache Weise nachzuweisen. Ihre Bestimmung erfolgt im Allgemeinen als rechnerische Ergänzung der experimentell ermittelten Massenanteile aller anderen Atomarten zu 100% (A2). Die Moleküle organischer Verbindungen bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff-, Wasserstoff-, Sauerstoffund Stickstoff-Atomen. Auch alles Leben auf der Erde ist vor allem aus diesen Atomarten aufgebaut (B3). Die Kohlenstoffoxide, die Kohlensäure und die Carbonate, z.B. Calciumcarbonat CaCO3(s) (B4), werden vereinbarungsgemäß der anorganischen Chemie zugeordnet. Die Sonderstellung der organischen Chemie Einen prinzipiellen Unterschied zwischen anorganischen und organischen Verbindungen gibt es nicht. Sie sind den gleichen Konzepten und Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Der Grund, warum sich die Einteilung organisch/anorganisch bis heute gehalten hat, ist, dass die Anzahl der organischen Verbindungen (derzeit mehr als 10 Millionen) die aller anorganischer Verbindungen (ca. 150000) bei weitem übertrifft und ständig weiter ansteigt. Es ist also aus rein praktischen Gründen durchaus sinnvoll, hier eine Trennung vorzunehmen, um die Chemie in überschaubare Bereiche einzuteilen (A3). B2 Laubwälder – Kohlenstoff-Atome in Molekülen organischer Verbindungen. Die „lebende Natur“ baut wesentlich vielseitiger komplizierte Molekülstrukturen als die „unbelebte“. B3 Relatives Vorkommen einiger Atom arten im menschlichen Körper B4 Kalkstein, Calciumcarbonat, – Kohlenstoff-Atome in Molekülen anorganischen Verbindungen Schlüsselbegriffe organische Chemie, anorganische Chemie, organische Verbindung Atomart Häufigkeit in % H 60,3 O 25,5 C 10,5 N 2,42 Na 0,73 Ca 0,226 P 0,134 S 0,132 K 0,036 Cl 0,032 N u r zu P rü fz w e c k e E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |