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Geschichte erzählen Wer über Ereignisse sachkundig und in einem sinnvollen Zusammenhang anschaulich, lebendig und spannend berichtet, der erzählt Geschichte. Dabei stehen einzelne Daten und Fakten nicht nebeneinander, sondern sie werden mit dem Denken, Fühlen und Handeln von Menschen verknüpft. Deutlich werden dabei positive und negative Entwicklungen – beispielsweise die Folgen von Entdeckungen und Erfindungen oder die Leistungen, das Scheitern und das Leiden von Menschen. So kannst du beispielsweise die Lebensgeschichte einer bekannten Person nacherzählen oder aus einer anderen Sicht als bisher schildern. Du kannst auch Fakten und Fantasie zusammenführen, indem du erzählst, wie der Alltag eines unbekannten Menschen mit einem bestimmten Beruf in einem von dir ausgewählten Ort oder Land zur Zeit der Industrialisierung ausgesehen haben könnte. Siehe die Erzählungen auf den Seiten 7, 43, 73 und 131. Diagramme deuten Formen von Diagrammen Wir unterscheiden drei wichtige Formen von Diagrammen: Das Kreisdiagramm zeigt Anteile an einer Gesamtmenge in Prozenten und gibt den Zustand zu einer bestimmten Zeit an. Wollen wir Veränderungen erkennen, benötigen wir für jeden Zeitpunkt, den wir mit einem anderen vergleichen wollen, ein weiteres Kreisdiagramm. Linienoder Kurvendiagramm Um längere Entwicklungen zu zeigen, brauchen wir Daten in regelmäßigen Zeit abständen. Wir tragen die Mess größen (y-Achse) und Zeiten (x-Achse) in ein Koordinatensystem ein und verbinden die Zahlenwerte zu einer Kurve. Wir können auch mehrere Kurven in einem Diagramm abbilden, um sie miteinander zu vergleichen. Säulenoder Balkendiagramm Wenn Zahlen nur in unregelmäßigen Jahresabständen vorliegen, empfiehlt sich das Säulenoder Balkendiagramm: Wir wandeln die Zahlenwerte in entsprechend große Säulen oder Balken um. Diagramme beschreiben und deuten Zunächst solltest du das Diagramm beschreiben. Dabei helfen dir folgende Fragen: 1. Wie und worüber informiert das Diagramm? 2. Welche Entwicklung ist zu erkennen (hohe und niedrige Werte beachten, Trends, Zusammenhänge)? Wenn du die Diagramme beschrieben hast, kannst du versuchen, sie auszuwerten, deine Beschreibungen zu erklären und Schluss folgerungen aus ihnen zu ziehen. Dazu benötigst du weitere Informationen. So lassen sich Gründe für die in den Diagrammen bezifferten Zustände und Entwicklungen benennen und Zusammenhänge verdeutlichen. Hinweise zum Umgang mit Statistiken und Diagrammen findest du auf Seite 97. Wie kannst du mit Darstellungen umgehen, die voneinander abweichen oder sich sogar widersprechen? Zunächst musst du überhaupt erkennen, dass ein Geschehen aus einer bestimmten Perspektive (Sicht) beschrieben wird. Achte dazu auf die Sprache, besonders auf wertende Substantive, Verben und Adjektive. Prüfe beim Vergleich von Texten, was der eine erwähnt, der andere aber vielleicht weglässt. Ermittle, wie der Text aufgebaut ist und wo der jeweilige Schwerpunkt liegt. Frage nach den Gründen. Perspektiven erkennen Nur über wenige Ereignisse, Entwicklungen und Persönlichkeiten der Geschichte gibt es einheitliche Urteile. Zeitzeugen und Historiker sind häufig unterschiedlicher Meinung über ein Geschehen oder den Charakter eines Menschen. Das liegt einmal daran, dass die Vergangenheit ebenso vielfältig und vielschichtig ist, wie die handelnden Personen. Zum anderen hängt jedes Urteil über ein Ereignis oder eine Entwicklung von den Fragen ab, mit denen wir die vorliegenden Quellen und Darstellungen auswerten: Wir alle urteilen nämlich von unserem eigenen Standpunkt aus. Er gründet sich auf unsere bisherigen Erfahrungen und wird von unseren Interessen beeinflusst. Wir legen also unterschiedliche Maßstäbe an. Einigen von uns sind bestimmte Werte und Ziele wichtig, anderen nicht. Manchmal wandeln sich die Auffassungen im Laufe der Zeit. All das beeinflusst eine Meinung über ein Geschehen oder eine Person. Achte bei einem Vergleich mehrerer Texte zuerst auf die inhaltlichen Gemeinsamkeiten, dann auf die Unterschiede. Suche nach Gründen für voneinander abweichende Urteile. Positionen vergleichen Lerntipps – Historische Kompetenz erwerben Jugendbücher beurteilen Jugendromane können Geschichten erzählen, his torische Quellen sind sie nicht. Meist haben sie eine Hauptfigur, deren Gedanken und Gefühle die damalige Zeit veranschau lichen sollen. Aus ihrer Sicht werden dir vergangene Ereig nisse vorgestellt und erklärt. Wichtig für historische Jugendbücher ist, dass die Verfasser die Personen und Handlungen glaubwürdig darstellen. Die erfundenen Geschichten sollten so dargestellt sein, dass sie unser gesichertes Wissen über die Vergangenheit berücksichtigen. 4453_vorsatz_vorn1_3 06.06.14 11:32 Seite 3 Nu r z u Pr üf z ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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