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115 1782 James Watt baut die erste doppelt wirkende Dampfmaschine. 1834 Mit dem Deutschen Zollverein entsteht ein großer Binnenmarkt. 1835 Die erste deutsche Eisenbahn fährt zwischen Nürnberg und Fürth. 1848 Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichen das „Kommunistische Manifest“. 1869 Die Arbeiterbewegung organisiert sich politisch; die Sozialdemokratische Arbeiterpartei entsteht. Die von Großbritannien ausgehende Industrielle Revolution veränderte die Arbeitsund Lebensbedingungen der Menschen tief greifend. Maschinen und Fa brik arbeit wurden zu den Kennzeichen des neuen Zeitalters. Mit der Dampfmaschine erhielten viele technische Apparate eine neue Antriebskraft. Aus der Dampfmaschine wurde die Lokomotive entwickelt. Die Eisenbahn wurde schnell zum wichtigsten Transportmittel für Waren und Personen. In den deutschen Staaten begann der indus trielle Aufbruch um 1840. Er beschränkte sich zunächst auf wenige Regionen. Mit dem Deutschen Zollverein wurde ein großer einheitlicher Wirtschaftsraum er öffnet. Zum „Motor“ der deutschen Industrialisierung entwickelte sich der Eisenbahnbau. Zugleich organisierten sich Handel und Industrie zunehmend in Aktiengesellschaften, um den steigenden Kapitalbedarf decken zu können. Anfang der 1870er-Jahre blühte die deutsche Wirtschaft auf; es entstanden zahlreiche neue Firmen. Doch schon 1873 beendeten Absatzprobleme und Firmenpleiten den Aufschwung für längere Zeit („Große Depression“). Die Industrialisierung in Deutschland ging jedoch weiter. Neben die Eisenund Stahlproduktion traten Chemie und Elektrotechnik. Der wirtschaftliche und technische Fortschritt belastete allerdings die Umwelt in erheblichem Maße. Technische Entwicklungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschungen veränderten den Alltag der Men schen im Haushalt sowie in der Kom munikation und machten ihn mo biler. Auch in der Landwirtschaft konnten die Erträge durch den Einsatz von Kunstdünger und Maschinen gesteigert werden. Die verbesserte Ernährung stärkte die Widerstandsfähigkeit gegen bisher oft tödliche Krankheiten. Fortschritte in der Hygiene und Medizin ließen die Lebenserwartung steigen und die Bevölkerung wachsen. Dennoch wanderten im 19. Jh. aus wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gründen rund sechs Millionen Deutsche aus. Auf der Suche nach Arbeit und Brot zogen weitere Millionen Menschen quer durch Deutschland in die Industrieregionen. Die Arbeit in Fabriken, feste Arbeitszeiten und Schichtarbeit änderten den Lebensrhythmus der Menschen grund le gend. In der Regel war das Einkommen der Arbeiter so niedrig, dass Frauen und sogar Kinder mitarbeiten mussten. Friedliche Proteste und gewalttätige Aufstände gegen das Elend der Unterschichten machten auf die soziale Frage aufmerksam. Zunächst versuchten die Kirchen und die Unternehmer die negativen Folgen der Industrialisierung zu mildern. Die Regierenden halfen erst, als sie erkannt hatten, dass ohne sozialen Frieden die Staatsordnung gefährdet war. Die Arbeiter selbst organisierten sich in Vereinigungen, um für ihre Interessen in Betrieb und im Staat zu streiten. Karl Marx und Friedrich Engels bezeichneten in ihrem „Kommunistischen Manifest“ den Gegensatz zwischen Unternehmern (Kapitalisten) und Arbeitern (Proletariern) als unüberbrückbar. Sie glaubten, dass dieser nur durch eine Revolution überwunden werden könne. Die SPD nahm die Gedanken von Marx und Engels auf und stellte sich gegen die kapitalistische Gesellschaftsordnung. Angesichts der ständigen Wirtschaftskrisen und der starken Staatsmacht gingen immer mehr Sozialdemokraten davon aus, dass sich der Kapitalismus letztlich selbst zerstören werde. Gesellschaft, Gewerkschaft, Gründerzeit, Industrielle Revolution, Kapital, Kapitalismus, Klassengesellschaft, Kommunismus, Pauperismus, Proletariat, soziale Frage, Sozialismus, Streik Wichtige Begriffe Industriedenkmal Zollverein Schacht XII in Essen Foto von Manfred Vollmer, um 2000. Das Foto zeigt das Wahrzeichen der Zeche: das 55 Meter hohe Doppelbockfördergerüst. Es entstand 1928-1932. Der Betrieb galt als die „modernste Zeche der Welt“. 54 Jahre später schloss man ihn wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit. Ende 2001 wurde die Zeche in die Liste der Weltkultur erbeStätten aufgenommen. Internettipp: www.stiftung-zollverein.de 4743_113_128_q7.qxd 12.08.2016 8:05 Uhr Seite 115 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V e la gs | |
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