Volltext anzeigen | |
Kunstwerke verstehen Kunstwerke wie Bilder und Statuen, aber auch Bauwerke wie Kirchen, Schlösser oder Rathäuser können geschichtliche Quellen sein. Denn die Wahl eines Themas und die Art der Gestaltung sind nicht nur Ausdruck individueller künstlerischer Vorstellungen, sie enthalten immer auch Hinweise auf die Zeit (Epoche), in der ein Kunstoder Bauwerk entstand. Antworten auf folgende Fragen helfen, sie zu verstehen: 1. Welche Informationen gibt uns der Titel oder der Name des Kunstbzw. Bauwerkes? 2. Werden Personen dargestellt? Wenn ja: Wer sind sie? Wie stehen sie zueinander? 3. Welche Gegenstände sind zu er ken nen? Haben sie eine bestimmte Bedeutung? 4. Welche Materialien und Farben wurden verwendet? 5. Fallen weitere Besonderheiten auf? 6. Wer war der Küns tler? 7. War das Kunstoder Bauwerk eine Auftragsarbeit? Wer gab den Auftrag? 8. Gab es einen bestimmten Anlass zur Entstehung des Kunstwerkes? Diente es einem bestimmten Zweck? 9. Wo wurde es gemacht, gezeigt bzw. errichtet? Berücksichtige bei der Untersuchung eines Kunstoder Bauwerkes deine Kenntnisse aus dem Kunstunterricht, oder informiere dich über Kennzeichen der künstlerischen Epoche, aus der es stammt. Oft wirst du nicht auf alle Fragen Antworten finden können. Aber auch einzelne Hinweise tragen zum besseren Ver ständnis dieser Quellen bei. Bei der Deutung eines Fotos können dir diese Hinweise vielleicht helfen: 1. Beschreibe wer oder was abgebildet ist. 2. Lässt sich bei genauem Hinsehen mehr über die Situation und den Zeitpunkt der Aufnahme erkennen, als dir die Legende mitteilt? 3. Für wen und in welcher Absicht könnte das Foto gemacht worden sein? 4. Wurde eine bestimmte Perspektive gewählt? Warum? 5. Lassen sich Hinweise auf nachträg liche Veränderungen erkennen? 6. Legt das Foto eine bestimmte Deutung einer Person oder eines Ereignisses nahe? 7. Inwiefern bereichert das Foto deine Kenntnisse über die Vergangenheit? Fotos prüfen Fotos sind häufig Momentaufnahmen: Sie spiegeln einen von vielen einzelnen Entwicklungsschritten. Was das Foto gerade zeigt, sah oft gleich nach der Aufnahme schon anders aus. Porträtfotos dokumentieren, wie Menschen früher aussahen, wie sie gekleidet waren, wie sie in welcher Umgebung lebten oder mit welchen Geräten und Maschinen sie arbeiteten. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. wurde Fotografieren für breite Bevölkerungskreise erschwinglich. Seitdem wuchs die Zahl der oft spontan gemachten Bilder aus dem bislang wenig beachteten Alltag der Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft. Fotos wurden zu einer immer wichtigeren Quelle. Wir müssen den Quellenwert eines Fotos prüfen, denn es gibt viele Möglichkeiten, es zu bearbeiten: Es können unerwünschte Bildteile weggeschnitten, bestimmte Inhalte vergrößert oder so retuschiert werden, dass sie eine falsche Wirklichkeit vortäuschen. Durch die digitale Bildbearbeitung ist diese Gefahr noch gewachsen. Plakate werben Parteien setzen seit langem besonders während eines Wahlkampfs Plakate ein, um für ihre Ziele zu werben. Sie werden vor allem dort geklebt und aufgehängt, wo täglich viele Menschen vorbeikommen – an befahrenen Straßen, auf Bahnhöfen und in Stadt zentren. Plakate werden meist so gestaltet, dass sie auffallen und auf den ersten Blick wirken. Die Texte sind in der Regel kurz – sie sollen sich schon beim flüchtigen Lesen einprägen. Die Gestaltung und die Texte von Plakaten enthalten Informationen über die Zeit, in der sie entstanden sind. Denkmäler untersuchen Denkmäler erinnern nicht nur an eine Person oder ein Ereignis. Sie berichten uns auch etwas über die Vorstellungen der Menschen, die sie geplant, entworfen und bezahlt haben. Daher lohnt es sich, ihre Entstehungszeit und -geschichte (Planung, Auftraggeber und Finanzierung), ihren Typ (Standbild, Mahnmal, Sieges-, Heldenoder Na tio nal denkmal), ihre Gestaltung (Material, Form, Symbole, Figuren, Inschriften), Lage und Wirkung zu untersuchen. Siehe dazu auch das Beispiel auf Seite 149. 4753_vorsatzVorn1_3 03.11.16 07:59 Seite 3 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C .B uc hn er V rla gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |