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231.2 Wie wird die Konjunktur gemessen? Indikatoren und Phasen des Konjunkturverlaufes b) Konjunktur und Konjunkturzyklus [Der Begriff „Konjunktur“ beschreibt die] aktuelle Gesamtlage einer Wirtschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Konjunkturlage und die Konjunkturschwankungen werden durch Konjunkturindikatoren angezeigt. Der umfassendste Maßstab für die Konjunktur ist das Bruttoinlandsprodukt. [Der] Konjunkturzyklus umfasst die verschiedenen Phasen der Konjunktur. Er besteht nach gängiger Auffassung aus Aufschwung, Boom, Abschwung und Rezession. Dieser Ablauf wiederholt sich immer wieder in der gleichen Reihenfolge. Entgegen dem üblichen Verständnis von Zyklen ist im Konjunkturverlauf eine Regelmäßigkeit nur schwer zu entdecken, da der Konjunkturverlauf sehr stark durch irreguläre und globale Einflüsse wie Turbulenzen an den Finanzmärkten oder auch Währungskrisen bestimmt wird. Volker Happe, Gustav Horn, Kim Otto, Das Wirtschaftslexikon, Bonn 2012, S. 200 f. 15 20 5 10 Konjunkturzyklus im Erklärfi lm Mediencode: 72022-02 Rezession und Depression Häufi g werden zwei Phasen einer schlechten Konjunkturlage unterschieden: die Rezession als eine Phase des Abschwungs und die Depression als eine Phase des Tiefpunktes der wirtschaftlichen Aktivitäten (J M5a, M7). M6 Langfristiger Wachstumstrend – Konjunkturschwankungen sind Wachstumsschwankungen 5 10 15 Die gesamtwirtschaftliche Aktivität schwankt von Jahr zu Jahr. In den meisten Jahren steigt die gesamtwirtschaftliche Produktion von Waren und Dienstleistungen an. Dank der Zuwächse an Arbeitskräften und an Realkapital und wegen Fortschritten im technischen Wissen kann eine Volkswirtschaft im Laufe der Zeit mehr und mehr produzieren. Durch dieses Wachstum wird der Lebensstandard aller Einwohner höher. In den letzten 35 Jahren ist das reale Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland um knapp 2% pro Jahr gewachsen. […] Nach dem Zweiten Weltkrieg führten empirische Forschungen zu der Erkenntnis, dass die westeuropäischen Länder, die USA, Kanada, Japan und andere Länder wachsende Volkswirtschaften sind. Konjunkturschwankungen sind deshalb Wachstumsschwankungen. Aufschwungjahre und Abschwungjahre nach zunehmenden und abnehmenden Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts gilt es zu unterscheiden. Zumeist kommt es in den Aufschwungjahren zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote. Verlässlich gekoppelt sind gesamtwirtschaftliche Aktivität und Arbeitslosenquote jedoch nicht [...]. Abschwungjahre werden auch als Rezession bezeichnet (rückläufiges Sozialproduktswachstum und ansteigende Arbeitslosigkeit). Gregory Mankiw, Mark P. Taylor, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, Stuttgart 2012, S. 897, übersetzt von Adolf Wagner, Marco Herrmann 20 25 30 M7 Die Konjunkturphasen – wie unterscheiden sich Aufschwung, Boom, Abschwung, Rezession und Depression? Im Konjunkturaufschwung steigen die Beschäftigung, Einkommen, Steueraufkommen und auch – zunächst zwar nur zögernd – die Lohnsätze, weil die Nachfrage in der Volkswirtschaft insgesamt steigt. Die Gewinnerwartungen der Unternehmer, die bis dahin negativ waren, werden aufgrund der positiven Entwicklung der genannten ökonomischen Variablen optimistischer, Investitionen, die als zu riskant erschienen, weil die Absatzlage ungünstig war und freie Produktionskapazitäten existierten, werden günstiger beurteilt und daher durchgeführt. Dadurch erhöht sich wiederum die Produktion, a) Der Aufschwung 5 10 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc er V er la gs | |
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