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239 Ovid: römischer Dichter, dessen vollständiger Name Publius Ovidius Naso lautet (43 v. Chr.-17 n. Chr.) scheiden, sondern: trennen innehaben: besitzen Wohnstatt: Wohnung Antlitz: Gesicht Prometheus: In den Mythen der alten Griechen ist Prometheus ein Titan, d. h. ein Riese in Menschengestalt und ein Angehöriger eines mächtigen Göttergeschlechts. Er gilt als Freund der Menschen, der ihnen u. a. das Feuer bringt. M3 Ordnung aus dem Chaos In seiner Dichtung „Metamorphosen“ (Verwandlun gen) erzählt Ovid einen Schöpfungsmythos, der wichtige antike Mythen der Griechen und Römer verbindet. Ehe es Meer, Land und Himmel gab, hatte die ganze Natur einerlei Aussehen; man nannte es Chaos: eine rohe, ungeordnete Masse. Diese Masse ordnete ein Gott. Er schied nämlich vom Himmel die Erde und von der Erde die Gewässer, und er sonderte von der dichten Luft den klaren Himmel. Kaum hatte er das Durcheinander so geordnet, da ballte er zuerst die Erde zusammen und gab ihr die Gestalt einer großen Kugel. Dann gebot er den Meeren, die Küsten der Erde rings zu umfließen. Dazu schuf er noch Quellen, unermessliche Seen und Ströme. Darüber schwebt Luft. Dort gebot er den Wolken zu wohnen, den Donnerschlägen, die Menschenherzen erschrecken sollten, und den Winden, die Blitze bewirken. Und damit kein Bereich ohne Lebewesen sei, haben Gestirne und Göttergestalten den Himmelsboden inne, den Fischen fielen die Wogen als Wohnstatt zu, die Erde nahm Tiere auf und Vögel die Luft. Noch fehlte ein Lebewesen, heiliger als diese, fähiger, den hohen Geist aufzunehmen, und berufen, die übrigen zu beherrschen. Es entstand der Mensch. Prometheus formte die Menschen aus Erde und Regenwasser zum Ebenbild der alles lenkenden Götter. Und während die übrigen Lebewesen nach vorn geneigt zur Erde blicken, gab er dem Menschen ein emporblickendes Antlitz, gebot ihm, den Himmel zu sehen und das Gesicht aufrecht zu den Sternen zu erheben. nach Ovid (gekürzt) 5 10 15 20 25 30 1 Untersucht den chinesischen Schöpfungsmythos, indem ihr herausarbeitet, a) wie der Anfang der Welt aussieht, b) welche Rolle der Riese P’an Ku bei der Weltentstehung spielt und c) welche Dinge genannt werden, die neu auf der Welt entstehen. > M1/M2 2 Vergleicht die beiden Schöpfungsmythen und haltet die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in einer Tabelle fest. > M1/M3 3 Die Schöpfungsmythen der Menschheit haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede, obwohl sie von demselben Ereignis, nämlich der Entstehung der Welt, erzählen. Benennt mögliche Ursachen für diese Unterschiede. > M1/M3 4 Nimm Stellung zu der folgenden ese: „Eines haben alle Schöpfungsmythen gemeinsam: Sie sind Unsinn.“ > M1/M3 5 Sammelt Schöpfungsmythen verschiedener Kontinente und Kulturen, stellt sie in der Klasse vor und vergleicht sie gemeinsam. A U F G A B E N WISSEN UND GLAUBEN TIPP Beispiele für Schöpfungsmythen findet ihr z.B., wenn ihr in der Suchmaschine www.fragfinn.de das Stichwort „Schöpfungsmythos“ eingebt. Kultur > Ethik-Glossar Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc ne r V er la gs | |
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