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73 M 17 Nehmen uns die Maschinen bald die Arbeit weg? 45 50 55 60 65 70 Nehmen uns die Maschinen die Arbeit weg? Welche Auswirkungen wird der Aufstieg der Roboter in den kommenden Jahrzehnten auf Gehälter und Beschäftigung haben? Diese Fragen treiben gerade wieder viele Menschen um: Die von der Digitalisierung befeuerte Automatisierung könnte schneller Arbeitsplätze zerstören, als neue entstehen, warnen Forscher aus Oxford und von der amerikanischen Eliteuniversität Massachusetts Institute of Technology (MIT). Fast die Hälfte der amerikanischen Arbeitsplätze sei potentiell gefährdet, in Deutschland sogar noch mehr. Es drohten schwerwiegende soziale Verwerfungen. Neu ist diese Sorge nicht: Sie begleitet die Menschen seit den Tagen der industriellen Revolution. […] Bewahrheitet hat sich bisher keine dieser Befürchtungen. Denn frühere Maschinenstürmer saßen einem Trugschluss auf: Sie gingen davon aus, dass die Summe der verfügbaren Arbeit begrenzt ist. Je mehr Arbeit also von Maschinen ausgeführt wird, desto weniger bleibt für den Menschen übrig. Diese Annahme lässt außer Acht, dass durch den technischen Fortschritt auch neue Arbeitsplätze entstehen können. In der Vergangenheit war das bisher immer der Fall. Jedes Mal, wenn eine Industrie unterging, wurden an anderer Stelle neue Arbeitsplätze geschaffen. Waren Anfang des 20. Jahrhunderts noch 80 Prozent der deutschen Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, sind es heute weniger als 5 Prozent – zu Massenarbeitslosigkeit kam es trotzdem nicht. […] Der amerikanische Ökonom David H. Autor […] hat […] eine neue Studie vorgestellt, die zumindest teilweise Entwarnung gibt. Auf der einen Seite, schreibt Autor, würden zwar viele Berufe durch den technischen Fortschritt obsolet, da Maschinen die erforderlichen Aufgaben schneller und billiger ausführen könnten. Besonders gefährdet seien Berufe, in denen Routineaufgaben ausgeführt werden müssen, zum Beispiel repetitive Arbeiten am Fließband oder Verwaltungsaufgaben. [...] Auf der anderen Seite wachse aber die Nachfrage nach Arbeitskräften, die keine Routineaufgaben ausführen. […] Trotz aller Veränderungen senke das aber nicht die Gesamtzahl der Arbeitsplätze: Die Automatisierung verändere vielmehr die Art der Arbeit, die Menschen leisten. Maschinen könnten menschliche Arbeit nicht dauerhaft vollständig ersetzen. […] Sie haben nämlich ein entscheidendes Manko: Maschinen können immer nur das tun, was ihnen der Programmierer vorgegeben hat. […] Viele Tätigkeiten können wir nicht einmal selbst klar erklären, geschweige denn einen Computer darauf programmieren, sie auszuführen. Johannes Fischer, Keine Angst vor Robotern, Frankfurter Allgemein Zeitung, 24.8.2015 5 10 15 20 25 30 35 40 Arbeiten 1.0 Beginnende Industriegesellschaft am Ende des 18. Jahrhunderts Arbeiten 2.0 Industrielle Revolution und Beginn der Massenproduktion am Ende des 19. Jahrhunderts, Entstehung der sozialen Frage und Anfänge des Sozialstaates Arbeiten 3.0 Ausbildung des Sozialstaats und der Arbeitnehmerrechte auf Grundlage der sozialen Marktwirtschaft. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wird die Produktion durch den Einsatz von Informationstechnologie und Elektronik weiter automatisiert. Arbeiten 4.0 Arbeitswelt der Zukunft, sie wird vernetzter, digitaler und fl exibler sein, allerdings ist noch nicht klar, wie die zukünftige Arbeitswelt im Einzelnen aussehen wird. 2.1 Arbeit und Arbeitswelt im Wandel Aufgaben 1. Das Roboter-Hotel – Faszination oder Schrecken? Nennt in Gruppenarbeit die Vorund Nachteile des Robotereinsatzes im Hotel Henn na (M 15). 2. Nehmen uns die Maschinen künftig die Arbeit weg? Wertet die Tabelle (M 16) aus und erklärt, weshalb manche Berufe vom digitalen Wandel mehr betroffen sind als andere. 3. Diskutiert die Frage auch vor dem Hintergrund von M 17. Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um de s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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