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33Kapitel 1 Menschsein: Sich selbst begegnen Finde heraus, warum im Märchen oft der als dumm geltende Sohn Erfolg hat. Finde heraus, was es bedeutet, eigene Grenzen zu überwinden und unüberwindliche Grenzen zu akzeptieren. Vergleiche Maikes Haltung mit der des jüngsten Sohnes im Märchen. Was haben beide gemeinsam? Was unterscheidet sie voneinander? Ein Vater hatte zwei Söhne, davon war der Älteste klug und gescheit, der Jüngste aber war dumm, konnte nichts begreifen und lernen: und wenn ihn die Leute sahen, sprachen sie: „Mit dem wird der Vater noch seine Last haben!“ Wenn nun etwas zu tun war, so musste es der Älteste allzeit ausrichten: hieß ihn aber der Vater noch spät oder gar in der Nacht etwas holen, und der Weg ging dabei über den Kirchhof oder sonst einen schaurigen Ort, so antwortete er wohl: „Ach nein, Vater, ich gehe nicht dahin, es gruselt mir!“, denn er fürchtete sich. Nun geschah es, dass der Vater einmal zum Jüngsten sprach: „Hör du, in der Ecke dort, du wirst groß und stark, du musst auch etwas lernen, womit du dein Brot verdienst. Siehst du, wie dein Bruder sich Mühe gibt, aber an dir ist Hopfen und Malz verloren.“ „Ei, Vater“, antwortete er, „ich will gerne was lernen, ja, wenn’s anginge, so möchte ich lernen, dass mir‘s gruselte; davon verstehe ich noch gar nichts.“ Der jüngste Sohn zog schließlich in die Welt hinaus und bestand viele gruselige Abenteuer. Dadurch erlangte er am Ende großen Reichtum und gewann eine Prinzessin zur Frau. 5 10 Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen Brüder Grimm „Kinderund Hausmärchen“ (gekürzt) Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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