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➔ Exkurs 143 EX K U R S Fruchtester Bei der Reaktion aus kurzkettigen Carbonsäure-Molekülen und kurzkettigen Alkohol-Molekülen bilden sich Ester, die ein ausgeprägtes Fruchtaroma aufweisen (V1). Der Duft von Ethansäure-3-methylbutylester erinnert beispielsweise an den Geruch von Bananen, der von Butansäureethylester an Ananas. Da solche Ester als Duftstoffe in Früchten und Pflanzen vorkommen, nennt man sie auch Fruchtester (B2). Der Duft eines synthetisierten Fruchtesters alleine wirkt allerdings oft künstlich, denn das „natürliche“ Aroma einer Frucht wird meist durch ein komplexes Zusammenspiel vieler Geruchskomponenten hervorgerufen. Erst durch die Kombination dieser oft mehreren hundert Verbindungen könnte man somit „künstlich“ ein Aroma erreichen, das identisch mit dem natür lichen ist (B3). Die Fruchtester haben eine geringere Dichte als Wasser (V1) und sind im Gegensatz zu den Edukten, Carbonsäure und Alkohol, schlecht in Wasser löslich: Da die Ester-Gruppe keine Hydroxy-Gruppe enthält, können sich zwischen den Esterund den Wasser-Molekülen keine Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden. Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich viele Fruchtester auch gut als Lösemittel für Klebstoffe und Lacke. Wachse Bei der Kondensation von langkettigen Carbonsäure-Molekülen mit lang kettigen Alkohol-Molekülen entstehen Wachse. Manche Pflanzen schützen sich durch solche Wachse vor dem Austrocknen. Bienenwachs enthält insgesamt ca. 300 verschiedene Verbindungen (B4, INFO), besteht aber zum größten Teil aus Palmitinsäuremyricylester. In Lösemitteln, die aus polaren Molekülen bestehen (z. B. Wasser), ist Bienenwachs unlöslich. Wie auch andere Wachse löst es sich dagegen sehr gut in Lösemitteln aus unpolaren Molekülen wie Benzin und Chloroform, da sich zwischen den unpolaren Ester-Molekülen und den unpolaren Molekülen des Lösemittels Van-der-Waals-Kräfte ausbilden können. B3 Das Aroma eines Apfels wird nicht allein durch Pentansäurepentylester (B2) hervorgerufen. Es entsteht vielmehr aus dem Zusammenspiel vieler Aromastoffe und variiert von Sorte zu Sorte. B4 Bienenwachs enthält etwa 300 verschiedene Verbindungen. Eine Biene schwitzt Wachs aus den Drüsen aus. INFO Bienenwachs – mehr als das „Verpackungsmaterial“ für Honig im Bienenstock Bienenwachs ist ein Stoffwechselprodukt der Honigbiene, das sie in ihren eigenen Drüsen produziert und ausscheidet (vgl. Abb.). Die Bienen bauen mit dem Wachs die Waben, in die sie den Honig einlagern. Nachdem der Imker den Honig entnommen und die Waben sorgfältig gereinigt hat, schmilzt er die Waben aus und gewinnt so das Wachs. Dieses wird dann zusätzlich mit heißem Wasser gereinigt, denn an reines Bienenwachs werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt. Erfüllt ein Bienenwachs diese, findet es in vielen Bereichen Anwendung, z.B. in der kosmetischen Industrie in Cremes und Lippenstiften, in der chemischen Industrie für Lacke und in der Medizin für Abdrücke. Künstler nehmen Bienenwachs zum Modellieren und auf jedem Weihnachtsmarkt werden Kerzen aus „echtem Bienenwachs“ angeboten. N u r zu P rü fz w e c k e n E g n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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