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4.6 Paraffinöl und Paraffinwachs B5 Paraffinwachs in Pflegemitteln B6 Gefärbtes Paraffinwachs dient als Überzugsmittel – sogar bei Käse! 79 Paraffinöl wird in Öllampen verwendet (B4), aus Paraffinwachs stellt man Kerzen (B1) her. Weder Paraffinöl noch -wachs sind einzelne Stoffe, beides sind Stoffgemische. Je nach Zusammensetzung sind diese Gemische zähflüssig oder wachsartig und entsprechend spricht man von Pa raffinöl bzw. Paraffinwachs. Struktur-Eigenschafts-Beziehung Die bei Raumtemperatur gasförmigen Stoffe Methan, Propan und Butan bestehen aus Molekülen, die aus Kohlenstoffund Wasserstoff-Atomen aufgebaut sind. Auch die Moleküle, aus denen Paraffinöl und -wachs bestehen, sind ausschließlich aus Kohlenstoffund Wasserstoff-Atomen aufgebaut. Somit gehören auch die Paraffine zu den Alkanen. Allerdings sind die Moleküle der Paraffine viel „länger“, so enthalten z.B. die Moleküle des Eicosan C20H42 20 Kohlenstoff-Atome. Die größere Kettenlänge der Moleküle hat auch Einfluss auf verschiedene Eigenschaften der Stoffe, z.B. auf die Schmelzund Siedetemperaturen (Struktur-Eigenschafts-Beziehung). Denn es gilt: Je größer die Oberfläche ist, mit der sich benachbarte Teilchen einer Stoffportion berühren, desto stärkere Van-der-Waals-Kräfte treten auf. Das hat zur Folge, dass mehr Energie aufgebracht werden muss, um den entsprechenden Stoff zum Schmelzen bzw. Sieden zu bringen. Reaktivität von Paraffinen Die reaktionsträgen Paraffine reagieren mit starken Säure-Lösungen erst bei höheren Temperaturen (LV1). Im gasförmigen Zustand reagieren sie mit Sauerstoff und verbrennen (V2, V3). Die vollständige Verbrennung, die abläuft, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist, ist stark exotherm. Das lässt sich erklären, wenn man man die Ausgangsstoffe mit den Verbrennungsprodukten vergleicht: Die Moleküle der Produkte haben deutlich polarere Bindungen als die der Ausgangsstoffe. Polare Bindungen sind energieärmer und somit stabiler. Die Energiedifferenz wird in Form von Wärme abgegeben: 2 C20H42(s) + 61 O2(g) 40 CO2(g) + 42 H2O(l); Q < 0 Ist der Anteil an Kohlenstoff-Atomen in den Molekülen größer, läuft oft keine vollständige Verbrennung ab, sodass neben Kohlenstoffdioxid und Wasser auch Kohlenstoffmonooxid CO und Ruß C entstehen (V4, B3). Verwendung von Paraffinen Die verschiedenen Paraffine – wie man die Öle und Wachse aus Alkanen allgemein nennt – werden vielfältig eingesetzt. In der Medizin und Kosmetik verwendet man sie zur Herstellung von Salben und Pflegemitteln (B5). Das halbfeste Paraffin Vaseline mit einem Schmelzbereich von 38 – 60 °C verleiht vielen Salben ihre typische Konsistenz. In der Lebensmittel industrie nutzt man Paraffine als Überzugsmittel bei Obst (z. B. Äpfeln), Gemüse (Lebensmittelzusatzstoff E 905) sowie Hartund Schnittkäsen (B6), um einem Austrocknen der Lebensmittel vorzubeugen. Bei der Oberflächenversiegelung von Gebäuden werden Paraffine z. B. als Schutz gegen schädliche Umwelteinflüsse eingesetzt. B4 Öllampe mit Paraffinöl Schlüsselbegriffe Paraffinöl, Paraffinwachs N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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