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n „Freiheit in Gefahr!“ – Suchen Sie einen Faktor, der Ihrer Meinung nach heute die Freiheit gefährdet. Begründen Sie in einer kurzen Rede und entwickeln Sie Strategien zum Schutz der Freiheit. Neueste Zeit: Demokratisches Gedankengut im 19. und 20. Jahrhundert 43 Reichskanzler war aufgrund seiner Machtbefugnisse der starke Mann im Staat, er wurde vom deutschen Kaiser ernannt und entlassen. Im Kaiserreich von 1871 war eine der Forderungen des Bürgertums von 1848 verwirklicht: die staatliche Einheit der Deutschen. Viele Bürger sahen damit inzwischen ihre politischen Hoffnungen befriedigt. Das Streben nach demokratischer Teilhabe und bürgerlicher Freiheit erfüllte sich dagegen im Kaiserreich nur für Teile des Volkes. So wurde die inzwischen stark gewordene Arbeiterbewegung (SPD, Gewerkschaften) wegen ihrer Forderung nach Verstaatlichung der Produktionsmittel und Aufbau einer neuen Gesellschaftsform lange als „staatsfeindlich“ verfolgt (u M5). Demokratiemodelle im Widerstreit: Rätesystem oder Repräsentativdemokratie Nach der Niederlage des Deutsche Reiches im Ersten Weltkrieg beseitigte die Novemberrevolution 1918 die deutschen Monarchien. Die Träger der Revolution, überwiegend Soldaten und Arbeiter, waren jedoch über die Gestaltung des künftigen Staates uneins. Während die radikalen Kommunisten ein Rätesystem nach Vorbild der 1917 gegründeten „Russischen Sowjetrepublik“ bevorzugten, wollten die gemäßigten Sozialdemokraten einen parlamentarischen Verfassungsstaat errichten. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen beiden Flügeln der Arbeiterbewegung fiel mit den Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung im Januar 1919 die Entscheidung zugunsten einer parlamentarischen Republik (u M6). Vonseiten der monarchistischen, konservativen Eliten wurde die Republik dagegen abgelehnt und scharf bekämpft. Die in Weimar tagende Nationalversammlung erarbeitete eine Verfassung, die im August 1919 in Kraft trat. Deutschland war nun eine parlamentarische Demokratie mit plebiszitären Elementen: Das Volk konnte auf Reichsebene in Volksentscheiden über Sachthemen abstimmen und durch Volksbegehren eigene Gesetzesentwürfe vorlegen. Der Reichspräsident wurde direkt vom Volk gewählt. Er besaß in der neuen Republik eine überragende Stellung, die ihn für viele zu einem „Ersatzkaiser“ machte. So ernannte er den Reichskanzler, konnte das Parlament auflösen und mittels Notverordnungen (Art. 48 Weimarer Verfassung) ohne parlamentarische Mehrheit regieren. Mit Art. 48 konnten auch Grundrechte ausgesetzt werden (u M7). Die deutsche Demokratie bewährte sich in ihrem ersten Jahrzehnt trotz der riesigen Belastungen durch die Kriegsniederlage und trotz vieler Gegner aus den extremistischen Lagern. Als Deutschland seit 1929 von der Weltwirtschaftskrise besonders hart getroffen wurde, nahm die Zustimmung für republikfeindliche Parteien rapide zu, wovon besonders die antisemitische und nationalistische NSDAP profitierte. Im Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg den Führer der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, zum Reichskanzler und öffnete damit den Weg in die NS-Diktatur. u „Deutschlands Zukunft.“ Karikatur aus der Wiener Satirezeitschrift „Kikeriki“ vom 22. August 1870. Unterschrift: „Kommt nun alles unter einen Hut? – ’s kommt eher unter eine Pickelhaube!“ Die Pickelhaube, erfunden 1843 in Preußen, war häufiges Symbol für den preußischen Militarismus. p Interpretieren Sie die Karikatur unter Berücksichtigung ihres Erscheinungsortes. i Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung. Plakate der SPD (oben) und der Kommunistischen Arbeiterpartei, einer KPD-Abspaltung (unten), 1919. Während Kommunisten der parlamentarischen Demokratie die Mitwirkung versagten, warben Sozialdemokraten aktiv um Beteiligung an den Wahlen und wurden so zur „staatstragenden“ Partei. N u r zu P rü fz w e c k e n E i e n tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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