Volltext anzeigen | |
Der Islam 163 Informiere dich über das Toleranzverständnis des Korans und formuliere mithilfe der drei Suren drei konkrete Forderungen, die der Koran an alle Muslime stellt. ➜M1, M2 Wiederhole zentrale Glaubensinhalte des Islam. ➜M3 Erstelle aus den Vorgaben des Koran eine Liste der For derungen an die Juden, Christen und Muslime. ➜M4 Bestimme am Beispiel der zwei Bürgerrechte den Unterschied zwischen Toleranz und Religionsfreiheit. ➜M5 1 2 3 4 A u fg a b e n Drei Forderungen an die Gläubigen Forderungen an die Juden – Sure 5, 44–45 5, 44 Siehe, wir haben die Tora herabgesandt, in welcher Rechtleitung ist und Licht. Danach richteten die Propheten, die sich ergeben hatten, für die Juden; und die Rabbinen und die Schriftgelehrten nach dem, was ihnen von Gottes Buch zum Bewahren anvertraut wurde. Dafür waren sie Zeugen. So fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet mich! Verkauft nicht meine Zeichen um einen geringen Preis! Wer nicht danach richtet, was Gott herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen. 5, 45 Wir schrieben ihnen darin vor: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr, Zahn um Zahn und auch für Verletzungen Wiedervergeltung. Wenn jemand dafür Almosen gibt, so gilt das für ihn als Sühne. Wer nicht danach richtet, was Gott herabgesandt hat, das sind die Frevler. Forderungen an die Christen – Sure 5, 46–47 5, 46 In ihren Spuren ließen wir Jesus folgen, Marias Sohn; er bestätigte, was vor ihm von der Tora bestand. Ihm gaben wir das Evangelium. Darin ist Rechtleitung und Licht, und es bestätigt, was vor ihm von der Tora bestand, und ist Rechtleitung und Mahnung für die Gottesfürchtigen. 5, 47 Die Leute des Evangeliums sollen nach dem richten, was Gott in ihm herabgesandt hat. Wer nicht nach dem richtet, was Gott herabgesandt hat, das sind die Verruchten. M4 Forderungen an die Muslime – Sure 5, 48 5, 48 Und auf dich sandten wir herab das Buch mit der Wahrheit; es bestätigt, was von dem Buch schon vorher da war, und gibt darüber Gewissheit. So richte zwischen ihnen nach dem, was Gott herabgesandt hat, und folge ihren Neigungen nicht, wenn es von dem abweicht, was von der Wahrheit zu dir kam! Für einen jeden von euch haben wir Bahn und Weg gemacht. Hätte Gott gewollt, er hätte euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht – doch wollte er euch mit dem prüfen, was er euch gab. Wetteifert darum um das Gute! Euer aller Rückkehr ist zu Gott, er wird euch dann kundtun, worin ihr immer wieder uneins wart. 5 10 15 Zwei Klassen von Bürgern Das traditionelle Rechtssystem des Islam, das auf dem Koran und der Tradition des Propheten Muhammad basiert, sieht die Bildung einer Gesellschaft mit zwei Klassen von Bürgern vor. Die einen, die Muslime, sind die eigentlichen Bürger; die anderen werden toleriert, ihnen wird ein Lebensraum verschafft, aber ihre Rechte sind nur die, die ihnen der islamische Staat gewährt. Und diese gewährten Rechte gehen von einer grundsätzlichen Ungleichheit und Ungleichwertigkeit von Muslimen und Schutzbürgern aus. Muslime und Nicht-Muslime sind nicht alle Träger der gleichen Grundrechte und der gleichen Grundpflichten. Sie sind auch nicht grundsätzlich gleichgestellt vor dem Gesetz. Die Nicht-Muslime sind zwar in den Augen des Islam nicht rechtund schutzlos, sie werden den Muslimen nicht als freie Beute preisgegeben. Dennoch wer den sie im eigenen Land als Bürger zweiter Klasse behandelt. nach Adel Theodor Khoury, S. 336 M5 Glossar: Evangelium, Jesus von Nazareth, Koran, Muhammad, Prophet, Rabbiner, Sure, Tora N u r zu P rü fz w e c k n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |