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Ludwig Feuerbach 171 Informiere dich über Ludwig Feuerbachs Leben und Werk und ergänze die gebotenen Informationen durch eigene Recherchen. ➜M1 Lies die Bibelstelle nach (2 Mose 32) und be stimme den Unterschied zwischen religiöser und philosophischer Religionskritik. ➜M2, M3 Wende Feuerbachs analytische Methode sowohl auf das „Goldene Kalb“ als auch auf den Gott der mono theistischen Religionen an. ➜M3, M4 Fertige eine Liste der ethischen Folgerungen an, die sich aus einer Ethik ohne Gott gewinnen lassen. ➜M4 Glossar: Anthropologie, Anthropomorphismus, Feuerbach, Monotheismus, Projektion, Rabbiner 1 2 4 3 A u fg a b e n Philosophische Religionskritik 1841 erschien „Das Wesen der Religion“, ein Buch, mit dem Feuerbach weit über akademische Kreise hinaus bekannt wurde. Feuerbach geht über die bisherige Religionskritik hinaus, indem er Religion und Theologie nicht mehr auf Irrtum und Betrug zurückführt, sondern nachzuweisen versucht, dass der Religion „ganz einfache natürliche Wirklichkeiten zugrunde liegen“, dass „das Geheimnis der Theologie die Anthropologie ist“. Feuerbach will nachweisen, dass der Gegensatz des Göttlichen und Menschlichen ein illusorischer und der Inhalt der christlichen Religion ein durchaus menschlicher ist. Die Religion ist die erste und zwar in direkte Selbsterkenntnis des Menschen und geht in der Geschichte der Menschheit wie des Einzelnen der Philosophie voran; denn der Mensch erkennt sich zuerst außer sich, bevor er sein Wesen in sich selbst findet. Allerdings stellt sich der Mensch in der Religion sein Wesen befreit von individuellen Schranken vor, so dass auf Gott wesentliche Prädikate der menschlichen Gattung, Vernunft, Unendlichkeit, Liebe, Allgegenwärtigkeit etc. übertragen werden. Die therapeutische Aufgabe der Philosophie ist es, den Anthropomorphismus und die Projektionen der religiösen Vorstellungen analytisch aufzulösen. Also: wenn es religiös heißt, Gott ist die Liebe, muss es philosophisch heißen: Die Liebe ist göttlich. nach Hartmut Zinser, S. 270 M3 Philosophische Ethik ohne Gott In unserem Verlangen nach dem Besten im Menschen, nach Liebe, Mitgefühl und Humanität haben wir ein Wesen imaginiert, das diese Eigenschaften in reiner Form verkörpert. Die Theologie (die Lehre von Gott) ist also im Grund Anthropologie (die Lehre vom Menschen). Wir ließen uns nicht nur von dem Gedanken täuschen, dass es so ein göttliches Wesen gibt. Wir hätten uns auch selbst vergessen: aus den Augen verloren, dass diese Tugenden menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs sind. Daher sollten wir weniger auf himmlische Rechtschaffenheit als auf irdische Gerechtigkeit achten – auf die Menschen in diesem Leben und auf dieser Erde, auf Glück, das nur als sinnliches wirklich sein kann. Das Philosophie-Buch, S. 189 M4 5 10 15 20 5 10 Religiöse Religionskritik M2 Der Tanz um das Goldene Kalb von Nicolas Poussin, um 1634/35 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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