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510 15 20 5 10 15 Unser Lebenssinn Der Pfirsich entsteht als Pfirsich, der Leopard kommt bereits als Leopard zur Welt, aber der Mensch wird nicht ganz und gar als Mensch geboren, noch wird er es jemals ohne die Hilfe der anderen. Warum? Weil der Mensch nicht nur ein biologisches, natürliches Wesen ist (wie die Pfirsiche oder die Leoparden), sondern auch ein kulturelles. Es gibt keine menschliche Natur ohne kulturelles Lernen und ohne die Grundlage aller Kultur (d. h. ohne das Fundament unseres Menschseins): die Sprache. Niemand kann alleine spre chen lernen (wie er alleine lernen kann zu essen oder zu pinkeln – Verzeihung), weil die Sprache nicht nur eine natürliche und biologische Funktion des Men schen ist (auch wenn sie natürlich ihre Grundlage in unserer biologischen Beschaffenheit hat), sondern auch eine kulturelle Schöpfung, die wir von an de ren Menschen erben und erlernen. Fernando Savater, S. 64 M5Abschied Hat das Leben einen Sinn? Die Mut ter: „Ich glaube schon. Zugegeben, ich hab mir noch nicht viel Gedanken darüber gemacht. Für mich persönlich ist es eigentlich ziemlich einfach – ich hab ja deinen Vater zum Mann und dich als Tochter, das reicht mir schon aus. Mit euch bin ich glück lich und zufrieden, und das gibt mir das Gefühl, ein sinnvolles Leben zu führen.“ Herr Ibarra: „In Wirklichkeit hat das Leben keinen Sinn, oder besser ausgedrückt, es ist gegenüber Sinn und Sinnlosigkeit neutral. Das be deu tet, dass ein mög licher Sinn des Lebens von unserem Bemühen abhängig ist, ihm Sinn zu geben, obwohl auch Glück im Spiel ist. Wir sollten nicht vergessen, dass viele Menschen in un glückliche Lebensumstände hineingeboren werden, dass sie von vornherein in größter Not und Armut leben müssen oder von Geburt an schwer krank oder behindert sind oder dass es in ihrem Land gerade Krie ge oder Naturkatastrophen gibt. Solche Menschen haben sicherlich weniger Aussichten auf ein sinnerfülltes Leben als die anderen. Aber nichtsdestoweniger hängt der Sinn unseres Lebens in großem Maße von uns selbst ab und nicht allein von den äußeren Umständen.“ nach Ernst Tugendhat, S. 163-166 M4 M3 Monika Sieveking, Abschied von den Puppen Die Frage nach dem Sinn 191 Lies den Infokasten durch. a) Erweitere das Wortfeld mit weiteren pas sen den Be griffen, Wörtern und Redewendungen. ➜M1 b) Was war noch einmal der Sinn von „Blödsinn“? Im Text wird eine Erwachsenenperspektive mit der kind lichen Perspektive des kleinen Prinzen kontras tiert. Arbeite den Unterschied der zwei Sichtweisen auf das menschliche Leben heraus. Formuliere für einen an deren Bereich Fragen in der Art, wie sie der kleine Prinz stellt. ➜M2 Interpretiere das Bild, indem du den Titel erläuterst. ➜M3 Ergänze den Infokasten, indem du die Bedeutung der Redewendung „der Sinn des Lebens“ erläuterst. ➜M4 Warum stellt sich für Tiere die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht? Überlege zunächst selbst und vergleiche dann deine Antwort mit der in M5. Glossar: Kultur, Saint-Exupéry 1 3 2 4 5 A u fg a b e n N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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