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162 Organische Produkte 2 % Wolle 57, 7 Millionen Tonnen 37 % Baumwolle 61 % Chemiefasern Auswertung a) Nennen Sie fünf Industriebzw. Wirtschaftszweige, in denen Kunststoffe eingesetzt werden. b) Erläutern Sie anhand der einzelnen in B1 bis B3 gezeigten Anwendungen, in welchen Eigenschaften Kunststoffe bzw. Synthesefasern bei den gezeigten Anwendungen anderen Materialien wie Holz, Metall, Glas und Naturfasern überlegen sein können. c) Im Rahmen der Textilökologie unterscheidet man die drei Bereiche Produktionsökologie (Belastung von Wasser, Luft und Boden bei der Herstellung der Textilien), Humanökologie (Wirkung der Textilien auf die Haut und andere Körperteile) und Entsorgungsökologie (Kompostierung, Verbrennung oder Recycling gebrauchter Textilien). Erstellen Sie in Gruppen arbeitsteilig Referate mit Folien zu den drei Bereichen, präsentieren Sie Ihr Referat dem Kurs und stellen Sie es zur Diskussion. d) Analysieren Sie die Werkstoffökologie des Kunststoffs PET bei der Verwendung für Getränkeflaschen nach einem zu c) analogen Muster. Ökonomie und Ökologie – keine Gegensätze B1 Die Innenausstattung in Autos, Bahnen und Flugzeugen besteht fast ausschließlich aus Kunststoffen und Synthesefasern. B2 Auch Kabelund Steckerisolierungen sowie Gehäuse von elektronischen Geräten sind i.d.R. aus Kunststoffen. B3 Prozentualer Anteil verschiedener Faserarten an der globalen Textilwirtschaft INFO Kunststoffe und synthetische Textilfasern sind bedeutende Wirtschaftsfaktoren sowohl in der chemischen Industrie, die diese Stoffe herstellt, als auch in den Industriebranchen, in denen sie verarbeitet werden. Dank ihrer mechanischen, optischen, chemischen und elektrischen Eigenschaften erfüllen Kunststoffe die Anforderungen, die man an Werkstoffe stellt, oft besser als z.B. Metalle, Holz, Glas oder Naturfasern (B1 bis B3). Aus ökonomischer Sicht ist der Einsatz von Kunststoffen sinnvoll, wenn die Kosten für Herstellung, Verarbeitung, Transport zum Abnehmer und Entsorgung geringer sind als die anderer Materialien mit vergleichbaren Eigenschaften. Den ökologischen Anforderungen genügen Kunststoffe dann, wenn die Umweltbelastung bei ihrer Herstellung, Nutzung und auch Entsorgung niedriger ist als die alternativer Materialien. Erfüllt ein Kunststoff zugleich die ökonomischen und ökologischen Ansprüche, hat dies deutliche Auswirkungen auf die entsprechenden Industrieund Wirtschaftsbranchen, wie das folgende Beispiel zeigt. Chemiefasern (korrekter: synthetische Textilfasern oder kurz: Synthesefasern) machen heute 61% der Weltproduktion von Textilfasern aus, während die Naturfasern Wolle und Seide (weniger als 3%) sowie Baumwolle (37%) weit geringere Rollen spielen (B3). Dafür gibt es mehrere Gründe: Herstellung und Verarbeitung von Textilien aus Naturfasern sind meist arbeitsaufwendiger und teurer als die von Textilien aus Synthesefasern. Mit den zur Verfügung stehenden Naturfasern kann der Bedarf an Textilien weder quantitativ noch qualitativ auch nur annähernd gedeckt werden. Die Herstellung von Textilien aus Naturfasern belastet die Umwelt, so verwunderlich es sich liest, stärker als die von Textilien aus Synthesefasern: Ein Chemiewerk, das 150 Tonnen Polyacryl pro Tag produziert, „ersetzt“ 12 Millionen Schafe, die eine Weidefläche benötigten, die größer als die Fläche Nordrhein-Westfalens ist. 3377_01_01_2012_Kap3_124_211 23.09.14 06:28 Seite 162 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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