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Aufgaben Beurteile die Auswirkungen der 3-D-Technologie, wie sie aus M1 deutlich wird: a) für die Verbraucher, b) für Unternehmen bzw. einzelne Unternehmensbranchen, c) für die Gesellschaft, d) für verschiedene Berufsgruppen. Erläutere die Bedeutung des technologischen Fortschritts für die eigene Berufswahlentscheidung. Bildet ein Team aus Zukunftsforschern. Formuliert Voraussagen hinsichtlich der Arbeitswelt für das Jahr 2050. Ordnet die Voraussagen nach positiven und negativen Prognosen. 1. 2. 3. Werden 3-D-Drucker die Arbeitswelt umkrempeln? M 1 Die Maschine heißt M 280, sie ist etwa so groß wie ein Kleiderschrank und summt leise. In ihrem Innern l itzt ein Laserstrahl über Metallpulver und schmilzt es an zuvor genau festgelegten Stellen. Schicht um Schicht, jede einzelne bloß einige Hundertstel Millimeter dünn, baut die M 280 so einen Gegenstand auf. Wollten Industrieunternehmen bislang etwas fertigen, brauchten sie eine Menge Maschinen – zum Fräsen, Bohren oder Schleifen. Ot rechnet sich ein herkömmlicher Gerätepark erst dann, wenn damit große Mengen von Schrauben, Blechen oder Rahmen produziert werden. Bei der M 280 ist das anders: Die Maschine fertigt auch Einzelstücke. Dazu benötigt sie weder teure Gussformen noch Spezialwerkzeuge. Ihrem Laser genügt eine Computerdatei, um zu wissen, an welchen Stellen sie das Metallpulver schmelzen soll. Was man bisher nur von Texten, Grai ken und Fotos kannte, funktioniert auch mit dreidimensionalen Gegenständen: Man druckt sie einfach aus. Mit Geräten wie dem M 280. Das britische Wirtschat smagazin Economist prophezeit: „3-D-Druck wird die Welt verändern.“ Das klingt weit hergeholt. Doch Produkte aus 3-D-Druckern gehören bereits heute zum Alltag. Jeden Tag um 17 Uhr setzt sich Jan Reisenberg an seinen Computer. Der Dreißigjährige ist Zahntechniker. Seit dem frühen Morgen haben ihm Zahnärzte aus ganz Deutschland über das Internet neue Daten geschickt: die 3-D-Modelle von Zähnen ihrer Patienten. Jetzt speichert Reisenberg die Daten auf einen USB-Stick und läut in das Nachbarzimmer. Dort überträgt er die Daten auf eine EOS-M-270-Maschine. Die verteilt mit einem Schieber Kobaltchrom-Pulver auf der Arbeitsl äche, dann l itzt der Laser los, und Reisenberg geht nach Hause. Wenn er am nächsten Vormittag wiederkommt, sind 65 Kronen und 12 Brücken fertig. Würde Reisenberg noch so arbeiten, wie er es in der Berufsschule gelernt hat, brauchte er für dieselbe Arbeit fast eine Woche. Was manche begeistert, bringt andere zum Nachdenken. Denn die neue Technik erzeugt auch neue Probleme. Dass manche Arbeitsplätze verschwinden, war vor rund hundert Jahren nicht anders gewesen, als Henry Ford die Massenfertigung am Fließband erfand. Große Markenkonzerne müssen ihre Rolle in einer 3-D-Drucker-Wirtschat neu dei nieren. Große Sportartikelhersteller experimentieren bereits heute damit. Bei ihnen können Kunden im Internet ihre eigenen Turnschuhe designen. Solche personalisierten Produkte herzustellen ist teuer: Entweder muss man für Handarbeit bezahlen oder die Fabrik ständig umrüsten. Dieses Problem könnten die 3-D-Drucker lösen. Wenn aber bald ein 3-D-Drucker genügt, um einen individuellen Turnschuh herzustellen – warum braucht der Kunde dann noch Sportartikelhersteller? Nach: Pierre-Christian Fink, Die Zeit, 4.10.2012 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 67 Anwendung und Transfer Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt m d s C .C .B uc h er V er la gs | |
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