Volltext anzeigen | |
103 1. Kopiere eine moderne Weltkarte und zeichne die Grenzen der den Griechen um 500 v. Chr. bekannten Welt ein. (M2) 2. Gib wieder, warum es nach Herodot falsch ist, fremde Götter zu verspotten. (Q2) 3. Begründe, warum die Einschätzung des Charakters der Barbaren unzulässig ist. (Q3) 4. Sammelt Gründe dafür, warum man sich nicht von Vorurteilen leiten lassen sollte. 5. Begründe, warum die Sonne während der Reise (Q4) irgendwann auf der anderen Seite war. Q2 Über die Sitten der Völker Herodot (5. Jh. v. Chr.) beschreibt in seinem Werk auch das Perserreich. Darin urteilt er auch über den Perserkönig Kambyses (600 559 v. Chr.): Mir ist ganz klar, dass Kambyses wahnsinnig war. Er hätte sonst die fremden Gottheiten und Gebräuche nicht verhöhnt. Denn wenn man an alle Völker der Erde die Aufforderung ergehen ließe, sich unter den verschiedenen Sitten die vorzüglichsten auszuwählen, so würde jedes Volk die seinigen allen anderen vorziehen. So sehr ist jedes Volk überzeugt, dass seine Lebensformen die besten sind. Herodot 3, 38, in: August Horneffer: Herodot, Stuttgart 1971, S. 198 Q3 Der Charakter der Barbaren Der griechische Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.) schreibt über die Menschen in Asien und über die Alleinherrschaft: Daneben gibt es eine Art der Alleinherrschaft, wie bei einigen Barbarenvölkern. Diese haben alle eine tyrannenähnliche Macht, sind aber gesetzlich begründet und ererbt. Denn da die Barbaren sklavischeren Charakters sind als die Griechen, und die Asiaten eher als die Europäer, so ertragen sie eine despotische Herrschaft ohne sich aufzulehnen. Aristoteles, Politik 1285a, übersetzt von Olof Gigon, München 1996, S. 128, © Artemis Verlag 5 10 15 20 25 5 5 M2 Weltkarte des Hekataios (um 500 v. Chr.) Die Karte zeigt die Erde als eine vom Ozean umflossene Scheibe. Q4 Erste Umseglung Afrikas? Sehr umstritten ist unter Wissenschaftlern, was Herodot im Folgenden schreibt: Ich wundere mich, dass man drei Erdteile unterscheidet: Libyen1, Asien und Europa. Ihre Größe ist doch zu verschieden. Europa ist so lang, wie die beiden anderen zusammengenommen, und an Breite können sie sich offenbar noch weniger mit Europa messen. Libyen ist ja doch rings vom Meer umflossen, abgesehen von der Stelle, wo es mit Asien zusammenstößt. Der König Nekos2 von Ägypten ist, soviel wir wissen, der erste gewesen, der den Beweis dafür geliefert hat. Er schickte Phönizier mit einer Flotte aus und gab ihnen den Auftrag, den Rückweg durch die Säulen des Herakles3 zu nehmen und also durch das Mittelmeer nach Ägypten zurückzukehren. So fuhren denn die Phönizier durch das rote Meer nach Süden fort. Als der Herbst kam, gingen sie an Land, bebauten das Feld, an welcher Stelle Libyens sie sich nun gerade befanden, und warteten die Ernte ab. Hatten sie geerntet, so fuhren sie weiter. So trieben sie es zwei Jahre lang, und im dritten Jahr bogen sie bei den Säulen des Herakles ins Mittelmeer ein und gelangten nach Ägypten. Sie erzählten – was ich aber nicht glaube, vielleicht erscheint es anderen eher glaublich –, dass sie während der Umschiffung auf einmal die Sonne zur Rechten gehabt hätten. Nach: Herodot 4, 42, übersetzt von August Horneffer, Stuttgart 1971, S. 267 1 Libyen = Afrika 2 König Nekos = Pharao Necho II. (610 595 v. Chr.) 3 Säulen des Herakles (heute Straße von Gibraltar): s. Karte M2 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n t m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |