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Immer größer, immer schneller Neue Verkehrssysteme verwandelten die Welt. Bei längeren Entfernungen herrschte die Eisenbahn vor, doch elektrische Straßen-, Hochund Untergrundbahnen bestimmten um die Jahrhundertwende bereits den öffentlichen Per sonennahverkehr in London, Paris, Berlin, St. Petersburg und New York. Das Auto fand erst nach 1914 Verbreitung. Voraussetzung dafür war die von Henry Ford in den USA eingeführte Fließbandfertigung, die die Produktionskosten und Preise senkte. Seit den 1890er-Jahren wurden immer größere Passagierund Kriegsschiffe gebaut. Die Industrienationen wetteiferten um den schnellsten und komfortabelsten Transatlantik-Liner. Doch der Fortschritt hatte seine Schattenseiten: 1912 sank die wegen ihres Luxus und ihrer Sicherheit gepriesene „Titanic“. Dies war die größte, nicht durch Krieg ausgelöste Schiffskatastrophe aller Zeiten. Die faszinierendste Veränderung am Beginn des 20. Jh.s stellte für viele die Eroberung des Luftraums durch den Menschen dar. Der Durchbruch für die Flugzeugindustrie kam erst nach 1918. Neue Kommunikationsmittel Zum Durchbruch der technisch-wissenschaftlichen Moderne um 1900 gehörten auch leistungsfähigere Kommunikationsmittel. Bislang bestehende Grenzen von Raum und Zeit wurden gesprengt: Drahtlose Mitteilungen konnten in kürzester Zeit um den Erdball geschickt und Nachrichten in fast beliebiger Menge vervielfältigt werden. Auf der Grundlage neuer mathematischer Forschungen entstanden erste Datenverarbeitungsmaschinen, die Vorläufer der Computer. Für die Zeitgenossen sensationell war die Entwicklung von Phonografen, Grammophonen, Fotound Filmkameras. Sie konnten Ver gäng liches wie Schall, flüchtige Bilder und Bewegungsabläufe festhalten und wiedergeben. 2 Untergang der Titanic. Buchillustration auf der Grundlage eines Gemäldes von Ken Marschall, um 1980. Am 15. April 1912, um 2.20 Uhr früh, sank im Nordatlantik südöstlich von Neufundland die britische „Titanic“auf ihrer Jungfernfahrt. Sie war das größte und luxuriöseste Passagierschiff der Zeit und galt als unsinkbar. Da der Kapitän mehrere Warnungen miss achtete, stieß das Schiff mit hoher Geschwindigkeit auf einen Eisberg und schlug Leck. Von den 1308 Passagieren und 898 Mann Besatzung konnten nur 703 gerettet werden. Beim Bau des Schiffes hatte man nicht mit menschlichem Versagen gerechnet. Nur für ein Drittel der Passagiere waren Rettungs boote vorhanden. Von der 1. Klasse wurden die meisten Passagiere, von der 2. Klasse nur einige gerettet. Die Reisenden der 3. Klasse hatten keinen Zugang zu den Booten; sie sollen nicht einmal über das Geschehen an Bord informiert worden sein. 4743_129_144_q7.qxd 12.08.2016 8:06 Uhr Seite 143 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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