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M6 Vier Freiheiten Am 6. Januar 1941 hält Präsident Franklin D. Roosevelt vor dem Kongress seine „Vier-Freiheiten-Rede“: Ich spreche zu Ihnen, meine Herren Mitglieder des siebenundsiebzigsten Kongresses, in einem Augenblick, der in der Geschichte der Union beispiellos ist. Ich sage „beispiellos“, weil noch nie die Sicherheit Amerikas von außen her so ernsthaft bedroht war wie jetzt. [...] In der Zukunft, die wir jetzt zu sichern versuchen, hoffen wir eine Welt schaffen zu können, die sich auf vier wesentliche menschliche Freiheitsrechte gründet. Erstens – Redefreiheit, und zwar in der ganzen Welt. Zweitens – Freiheit für jeden einzelnen, Gott auf seine Weise zu verehren, und zwar überall in der Welt. Drittens – Freiheit von aller Not – das bedeutet, international gesehen, wirtschaftliche Abkommen, die in jedem Lande den Einwohnern gesunde Friedensverhältnisse sichern –, und zwar überall in der Welt. Viertens – Freiheit von aller Angst – das bedeutet, international gesehen, eine weltumfassende Abrüstung, so gründlich und bis zu einem solchen Grade, dass kein Land mehr in der Lage ist, irgendeines seiner Nachbarländer gewaltsam anzugreifen –, und zwar überall in der Welt. Das sind nicht etwa Träume von einem fernen tausendjährigen Reiche. Das ist eine bestimmte Grundlage für eine Welt, wie wir sie in unserer Zeit und in unserer Generation schaffen können. Eine solche Welt ist der genaue Gegensatz zu der sogenannten Neuordnung der Tyrannei, die die Diktatoren mit dem Getöse ihrer Bomben zu schaffen versuchen. Dieser Neuordnung stellen wir einen größeren Gedanken entgegen, die moralische Ordnung. Eine wohlgeordnete Gesellschaft wird ohne Furcht allen Weltherrschaftsplänen und fremden Revolutionen begegnen können. Seit dem Beginn unserer Geschichte waren wir ständigen Veränderungen unterworfen, einer fortlaufenden friedlichen Revolution, einer Revolution, die stetig fortschreitet und sich ruhig den wechselnden Bedingungen anpasst – ohne Konzentrationslager und kalkgefüllte Gräber. Die Weltordnung, die wir anstreben, ist ein Verband freier Länder, die in einer freundschaftlichen und zivilisierten Gesellschaft zusammenarbeiten. Unser Land hat sein Schicksal den Händen, Hirnen und Herzen seiner Millionen freier Männer und Frauen anvertraut. Unser Land glaubt an die Freiheit unter Gottes Leitung. Freiheit bedeutet, dass überall die Menschenrechte an erster Stelle kommen. Wir helfen all denen, die darum kämpfen, diese Rechte zu erobern und zu erhalten. Unsere Kraft liegt in unserem einigen Willen. Dieser große Gedanke kann zu nichts anderem führen als zum Siege. Helmut Schambeck, Helmut Widder und Marcus Bergmann (Hrsg.), a. a. O., S. 473 und 476 f. 1. Arbeiten Sie Roosevelts Kernaussagen heraus. 2. Erläutern Sie, inwiefern er auf Wilsons „14-PunkteProgramm“ (M3) aufbaut. 3. Analysieren Sie die Rolle, die Roosevelt den USA beimisst. Wodurch sieht er diese gerechtfertigt? Nehmen Sie Stellung. 4. Vergleichen Sie Roosevelts „Vier-Freiheiten-Rede“ mit der „Quarantäne-Rede“ von 1937 (M4). i Die „Anti-Hitler-Koalition“. Plakat (51 x 67 cm) von 1943. p Die Fotomontage entstand im Auftrag des amerikanischen Offi ce of War Information. Analysieren Sie Aussage und Wirkungsabsicht des Plakates unter Berücksichtigung der verwendeten Bildelemente und Farben. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 203US-Politik im Ersten und Zweiten Weltkrieg Nu r z P üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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