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zehn westeuropäische Staaten, die USA und Kanada im März 1949 den Nordatlantikpakt NATO, um sich gemeinsam gegen einen möglichen Angriff der Sowjetunion zu verteidigen. 1955, nachdem auch die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der NATO geworden war, antwortete die Sowjetunion darauf mit dem Warschauer Pakt als eigenem, von Moskau angeführten militärischen Bündnissystem. Kennzeichen der Blockbildung war ein Kalter Krieg: ein von Misstrauen und Propaganda bestimmter Konkurrenzkampf zweier unterschiedlicher Systeme und Ideologien. Nach 1945 setzte die Sowjetunion alles daran, die atomare Überlegenheit der USA auszugleichen. Ab 1949 verfügte sie ebenfalls über Atomwaffen. Zwar konnten die Amerikaner 1952 als erste eine Wasserstoffbombe entwickeln, doch auch die Sowjets schafften es binnen Jahresfrist, diese Waffe herzustellen. Als dann die Sowjetunion 1957 den USA mit dem Start des ersten Satelliten Sputnik ihre wissenschaftliche und militärische Ebenbürdigkeit demonstrierte, war die westliche Welt geschockt („Sputnik-Schock“). Das „Gleichgewicht des Schreckens“ veränderte die Außenpolitik der Atommächte: Da beide Blocksysteme über Atomwaffen verfügten, die zur totalen Zerstörung des Gegners führen konnten, beschränkten sich die Supermächte auf die Androhung militärischer Gewalt und sogenannte „Stellvertreterkriege“, in denen sie andere Staaten, vor allem Entwicklungsländer, für ihre Ziele kämpfen ließen. „Stellvertreterkrieg“ in Korea Ein erster Höhepunkte des Kalten Krieges war nach der Blockade West-Berlins 1948/49 der Korea-Krieg zwischen 1950 und 1953. Nach der Kapitulation Japans hatten die USA und die UdSSR die ostasiatische Halbinsel Korea entlang des 38. Breitengrades in einen nördlichen und einen südlichen Bereich geteilt und die spätere Wiedervereinigung beschlossen. Der sich verschärfende Ost-West-Gegensatz verhinderte dies jedoch. Nachdem Verhandlungen über eine gemeinsame Regierung in Korea gescheitert waren, setzte die Sowjetunion im Norden ein kommunistisches Regime ein. Im Süden installierten die Amerikaner eine zwar westlich orientierte, aber autoritär geführte Regierung. Als im Juni 1950 nordkoreanische Truppen mit Billigung Stalins Südkorea überfi elen, beschloss der UN-Sicherheitsrat den Einsatz von Truppen unter amerikanischer Führung. Damit standen sich in Korea die beiden Blöcke erstmals in einem „heißen Krieg“ gegenüber. Durch das Eingreifen der mit der Sowjetunion verbündeten kommunistischen Volksrepublik China wuchs die Gefahr eines dritten Weltkrieges. Unter dem Druck der amerikanischen Öffentlichkeit entschied sich Truman schließlich zum Rückzug. Der Krieg endete 1953 mit der Wiederherstellung der Grenzen von 1945, einem zerstörten Land und Millionen von Kriegsopfern. Der Korea-Krieg bildete den Auftakt einer Reihe von „Stellvertreterkriegen“ und verschärfte den Ost-West-Konfl ikt. Die USA und die Sowjetunion erhöhten ihre Rüstungsausgaben. Zudem billigte die amerikanische Öffentlichkeit die dauerhafte Sta tionierung von US-Soldaten in Europa. Nach ihrem Rückzug aus Korea wollten die USA ihre Position im Westpazifi k nicht aufgeben und entwickelten daher neue Konzepte. Die Strategie der Eindämmung wurde von einer aktiven Politik der „Zurückdrängung“ („roll back“) des Kommunismus abgelöst. Da den Vereinigten Staaten die Aufgabe zukomme, die freie Welt zu verteidigen, müsse sie sich in ständiger Militärbereitschaft für den Kriegsfall halten. Daher wollte man die Sowjetunion mit Militärstützpunkten umschließen, von denen aus ein atomarer Vergeltungsschlag möglich sei. i „Peace Today.“ Cartoon in der New York Sun von Rube Goldberg, 1948. p Untersuchen Sie die Haltung des Karikaturisten zur Rolle der Atombombe im Kalten Krieg. 205Die USA im Kalten Krieg Nu r z u Pr üf zw ec ke n E ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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