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Der Vietnam-Krieg Seit den 1960er-Jahren verlagerten die Atommächte ihr globales Ringen um Einfl usszonen in die politisch zerbrechlichen und wirtschaftlich armen Staaten der „Dritten Welt“. Dies entfachte in Vietnam einen Krieg, der zum Albtraum der Amerikaner werden sollte. Die ehemalige französische Kolonie Vietnam war 1954 „vorläufi g“ geteilt worden. Die UdSSR und die Volksrepublik China unterstützten Nordvietnam. Nach wie vor davon überzeugt, den „Vormarsch des Kommunismus“ weltweit zurückdrängen zu müssen, übernahmen die USA den Schutz Südvietnams und unterstützten das dortige diktatorische Regime mit Geld und „Militärberatern“. Sollte Südvietnam zum Kommunismus übergehen, so begründeten die USA ihr Vorgehen, würden auch andere Staaten in Südostasien wie Dominosteine fallen („DominoTheorie“). Die USA verstrickten sich immer tiefer in den Konfl ikt, der rasch zu einem gesamtvietnamesischen Krieg wurde. Der amerikanische Kongress gab schließlich im August 1964 Präsident Lyndon B. Johnson unbeschränkte Vollmacht zur Kriegsführung in Vietnam. Obwohl die US-Regierung chemische Kampfstoffe, mehr Bomben als im Zweiten Weltkrieg und mit 543 000 Mann (1968) doppelt so viele Soldaten wie Nordvietnam und der Vietcong einsetzte, gelang es in elf Jahren nicht, den Dschungelund Partisanenkrieg zu gewinnen. Die Bilder und Berichte in den Medien steigerten die öffentliche Kritik und den Widerstand gegen den Krieg, vor allem in den USA und Westeuropa. Erst 1973 wurde ein Waffenstillstand zwischen den USA und Nordvietnam geschlossen und die letzten US-Truppen abgezogen. 1975 wurde das Land als sozialistische Republik Vietnam wiedervereinigt. Auch in den Nachbarstaaten Laos und Kambodscha ergriffen 1975 kommunistische Regime die Macht. Der Krieg hatte also die kommunistische Expansion nicht aufgehalten, nur verzögert. Weltpolitisch bemerkenswert war, dass sich die Sowjetunion nur politisch, aber nicht mit Waffen oder Geld in den Konfl ikt einschaltete. Denn zum einen hatte für sie die Entspannungspolitik Vorrang, zum anderen schadeten sich die USA in Vietnam selbst. Mexiko Kanada Kuba Washington Mexiko PanamaKanal1900 km 3200 km USA DDR Polen CSSR Ungarn Rumänien Jugoslawien Bulgarien Türkei Moskau 2 400 km Sowjetunion Griechenland i Reichweite der sowjetischen Atomraketen auf Kuba und der amerikanischen Atomraketen in der Türkei. i Vietnamesische Kinder fl iehen nach einem amerikanischen Angriff mit Napalm, einem militärischen Brandmittel. Foto vom 8. Juni 1972. Flächenbombardements und Napalmbomben verwüsteten weite Landstriche, die chemischen Kampfstoffe entlaubten riesige Waldgebiete. Etwa drei Millionen Vietnamesen kamen um, darunter eine Million Soldaten. p Von dem Foto wird oft nur ein Ausschnitt abgebildet, bei dem das nackte Mädchen, Kim Phúc, in den Mittelpunkt rückt. Erläutern Sie, wie sich dadurch die Wirkung des Bildes verändert. 207Die USA im Kalten Krieg Nu r z P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn e V er la gs | |
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