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161 5 10 15 20 25 Q2 Aufgaben des MfS In den Richtlinien für die Stasi heißt es: §1 Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) […] gewährleistet […] die staatliche Sicherheit und den Schutz der Deutschen Demokratischen Republik. […] §2 Die Hauptaufgaben des MfS zum Schutz der Souveränität, bei der allseitigen politischen, militärischen, ökonomischen und kulturellen Stärkung der Deutschen Demokratischen Republik, der Sicherung der sozialistischen Errungenschaften und der Staatsgrenze bestehen darin: a) Feindliche Agenturen zu zerschlagen […] und andere politisch-operative Maßnahmen gegen die Zentren des Feindes durchzuführen […] c) Straftaten, insbesondere gegen die Souveränität der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Menschenrecht […] aufzudecken, zu untersuchen und vorbeugende Maßnahmen auf diesem Gebiet zu treffen. […] e) Die staatliche Sicherheit in der Nationalen Volksarmee und den bewaffneten Organen zu gewährleisten; f) […] die Staatsgrenze mit spezifischen Mitteln und Methoden zu schützen und […] den grenzüberschreitenden Verkehr zu sichern. […] Matthias Judt (Hrsg.): DDR-Geschichte in Dokumenten, Berlin 1997, S. 467 f. 1. Beschreibe die Abbildung M1. Liste auf, welche Hindernisse ein DDR-Flüchtling zu überwinden hatte. 2. Fasst die Aufgaben des Ministeriums für Staatssicherheit zusammen (Q2). 3. Verfasse einen Brief, wie Vera Lengsfeld ihn viele Jahre nach dem Verrat an ihren Mann geschrieben haben könnte (Q4). 4. Erörtere, inwieweit man den Mauerbau mit den nationalsozialistischen Konzentrationslagern vergleichen kann bzw. darf (Q3). 5. Stell dir vor, du wärst in der DDR aufgewachsen. Hättest du dich zur Flucht entschlossen? Versuche, deine Stellungnahme zu begründen. Q5 Sprung in die Freiheit Der 19-jährige Soldat der Nationalen Volksarmee Conrad Schumann fl üchtet am 15. August 1961 von Ost nach West-Berlin. 1 Dieses Foto ist mittlerweile weltberühmt. Versuche zu erklären, warum. Exkursionstipps: Die Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt erinnert an Unterdrückung und Widerstand während der SEDHerrschaft in Thüringen. Gedenkstätte Amthordurchgang, Gera Grenzlandmuseum Eichsfeld, Teistungen Grenzmuseum Seiftersgrund, Asbach-Sickenberg Grenzmuseum „Schiffl ersgrund“ bei Bad Sooden Allendorf www.grenz museum.de Internettipps: www.chronik-der-mauer.de www.ddr-im-unterricht.de/ staatssicherheit_und_polizei. html www.grenzerinnerungen.de www.stasi-museum.de Q3 „Die brutale Wirklichkeit“ Der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt (SPD), erklärt am 13. August 1961: Die vom Ulbricht-Regime auf Anforderung der Warschauer-Pakt-Staaten verfügten und eingeleiteten Maßnahmen zur Abriegelung der Sowjetzone und des Sowjetsektors von WestBerlin sind ein empörendes Unrecht. Sie bedeuten, dass mitten durch Berlin nicht nur eine Art Staatsgrenze, sondern die Sperrwand eines Konzentrationslagers gezogen wird. [...] Wir werden in Zukunft noch sehr viel mehr Menschen als früher nach Berlin bringen, aus allen Teilen der Welt, damit sie die kalte, die nackte, die brutale Wirklichkeit eines Systems sehen können, das den Menschen das Paradies auf Erden versprochen hat. www.bpb.de/themen/58KKAK,0,0,Erkl%E4rung_des_ Regierenden_B%FCrgermeisters_von_Berlin_Willy_Brandt_ auf_einer_Sondersitzung_des_Abgeordnetenhauses_am_13_ August_1961.html (Zugriff: 20. Dezember 2013) Q4 Vom eigenen Mann verraten Vera Lengsfeld berichtet in einem Interview, wie sie von der Bespitzelung erfahren hat: ZEITmagazin: Was haben Sie in diesem Moment empfunden? Lengsfeld: Nur Schmerz. Ich fühlte mich wie von einer Lawine überrollt. Über Nacht war mein ganzes bisheriges Leben zu Ende. Ich vergleiche das immer mit jemandem, der durch einen Unfall einen Arm verliert und dann nur noch die Wahl hat, entweder den Verlust endlos zu betrauern oder sich zu überlegen, wie man am besten mit einem Arm weiterlebt. ZEITmagazin: Wofür haben Sie sich entschieden? Lengsfeld: [...] Ich forderte meinen Mann auf auszuziehen, was er am nächsten Morgen tat. Dann beschloss ich, den Kindern die ganze Wahrheit zu sagen, und rief einen Psychologen an, damit er mich dabei unterstützte. Zu meiner großen Erleichterung haben sich die Kinder dafür entschieden, bei mir zu bleiben. Vera Lengsfeld: „Über Nacht war mein bisheriges Leben zu Ende“, Die Zeit, 12. März 2010 5 10 5 10 15 u Geschichte In Clips: Zum Mauerbau siehe Clip-Code 30003-11 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 161 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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