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171 5 10 5 Q3 Deutschland bleibt geteilt – für immer Ein DDR-Geschichtsbuch bewertet den Grundlagenvertrag folgendermaßen: Mit der weltweiten Anerkennung der DDR und der gleichberechtigten Aufnahme der DDR und der BRD in die UNO wurde endgültig klargestellt, dass es keine „offene deutsche Frage“1 mehr gibt. Geschichte. Lehrbuch für Klasse 10, Berlin (Ost) 1983, S. 218 1 Umschreibung dafür, dass es für viele noch nicht endgültig entschieden war, ob Deutschland in zwei Staaten geteilt bleibt, denn es gab noch keinen Friedensvertrag 1. Versuche dir vorzustellen, an was Kanzler Brandt bei seinem Kniefall gedacht haben mag (Q4). Verfasse eine Gedankenblase. 2. Fasse die Kritik der CDU am Grundlagenvertrag in zwei Sätzen zusammen (Q2). 3. Nenne, was sich die DDR vom Grundlagenvertrag erhoffte (Q3). 4. Gruppenarbeit: Listet in zwei Spalten Argumente (pro und kontra) auf zur Behauptung, dass die „Neue Ostpolitik“ die Interessen der Bundesrepublik verrät bzw. deren Interessen dient. 5. Die Bundesrepublik hat die DDR nie völkerrechtlich als eigenen Staat anerkannt. Hauptargument war, dass die Bevölkerung in der DDR ihre Regierung nicht frei wählen durfte. Nehmt Stellung dazu, ob das richtig war. Q4 Der Kniefall Während der Kranzniederlegung für die Opfer des Warschauer Ghettos (siehe Seite 98) am 14. Dezember 1970 fi el Kanzler Brandt spontan auf die Knie. Das Foto mit dieser demütigen Geste verbreitete sich rasch in der ganzen westlichen Welt. Heute symbolisiert das Bild die „Neue Ost politik“ und die Aussöhnung Deutschlands mit seinen öst lichen Nachbarn. 1 Nenne Argumente, inwiefern der Kniefall eines deutschen Kanzlers – an diesem Ort – von vielen Menschen als „ergreifende Geste“ empfunden, warum der Kniefall aber auch kritisiert wurde. Q2 Opposition zum Grundlagenvertrag Rainer Barzel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bonner Bundestag, erklärt 1972 zur Unterzeichnung des Grundlagenvertrages: Dieser Vertrag legitimiert ein Un rechts system und eine unmenschliche Grenze mit automatischen Tötungsanlagen. […] Dieser Vertrag lässt unsere Landsleute in der DDR im Stich, hilft aber dem Regime dort, um die jahrelang vergeblich erstrebte internationale Anerkennung zu erreichen. So geht von deutschem Boden Unrecht aus, bestätigt von einer frei gewählten Re gierung. Das wollen wir nicht mitmachen. Der Tagesspiegel vom 22. Dezember 1972 Internettipps: www.mdr.de/damals/ archiv/kniefall100.html Zu Staat und Gesellschaft unter Honecker siehe www.deinegeschichte.de www.willy-brandt.org/ forum-berlin.html M1 Preise in der DDR von 1989 Zahlreiche Dinge des täglichen Bedarfs waren in der DDR staatlich gefördert (subventioniert) und deshalb deutlich günstiger als im Westen. DDR-Subventionswirtschaft Von je 100 Mark Kosten für Produktion und Bereitstellung werden in der DDR... ... durch Subventionen gedeckt ... vom Verbraucher bezahlt 70,– 30,– 65,– 35,– bei Verkehrsleistungen bei Wohnungsmieten 46,– 54,– bei Nahrungsmitteln 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 171 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er Ve rla gs | |
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