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199 Q1 Auslandseinsatz Foto vom 28. März 2010. Seit Beginn der 1990er-Jahre beteiligt sich Deutschland an sogenannten Auslandseinsätzen. Sie erfolgen nur nach entsprechenden Beschlüssen der UNO, der NATO oder der EU. In Afghanistan unterstützt die EU den Aufbau einer Polizei. Das Bild zeigt einen deutschen Ausbildungsleiter. 5 10 15 20 5 10 15 Q1 Müssen wir noch Angst vor Kriegen haben? Der ehemalige Anführer der Gewerkschaft Solidarität (siehe Seite 172) und spätere polnische Staatspräsident Lech Walesa äußert sich 1999 in einem Interview zu der Frage, wie groß seine Sorge vor einem neuen Krieg ist: Ich denke darüber anders als die meisten. Ich bin der Meinung, dass die technische und zivilisatorische Entwicklung dazu geführt hat, dass sich das, was sich einst gelohnt hat, heute nicht mehr lohnt. Zur Zeit unserer Eltern und Großeltern lohnte es sich noch, ein anderes Land zu überfallen und ihm ein Stückchen [Land] wegzunehmen. Damals lohnte es sich, um Bodenschätze zu kämpfen, die Grenzen zu verschieben und dafür zu sorgen, dass der Nachbar ärmer war als man selbst, weil er uns dann nicht überfallen kann. Aber heute ist das anders. Schauen Sie auf die USA, denen die Grenze zum armen Mexiko viele Probleme bereitet. Schauen Sie auf Japan, das keinerlei Bodenschätze hat und trotzdem gut dasteht. Schauen Sie auf Russland, das Massen an Bodenschätzen besitzt und trotzdem arm dran ist. Auch Dinge wie das Internet oder die Ökologie tragen dazu bei, dass es sich einfach nicht mehr lohnt, den Nachbarn zu überfallen. Frankfurter Rundschau, 16. September 1999 Q2 Ende der westlichen Dominanz Der Journalist und Ökonom Gabor Steingart äußert sich zu der Neuen Weltordnung nach dem Ende des Kommunismus: Die Zeit westlicher Dominanz geht zu Ende. Der Mittelpunkt der Welt wanderte nach den zwei Weltkriegen zunächst von Europa nach Amerika. Heute verschiebt er sich in Richtung Asien. Was mit dem Erstarken Japans begann, wird nun von Chinesen und Indern vollendet. Ihre Erfolge der letzten zehn Jahre sind das Beeindruckendste, was die Wirtschaftsgeschichte der Erde je gesehen hat. Diese neue Welt ist jedoch keineswegs friedlicher als die alte. Trotz internationaler Warenströme und intensiver Handelsverflechtung ist die Gefahr kriegerischer Konfl ikte nicht gesunken. Der Aufstieg Asiens macht viele Staaten nervös. Nach: Gabor Steingart: Weltkrieg um Wohlstand, München 2006, S. 9 f. 1. Was spricht heute für einen eher zuversichtlichen und was für einen eher besorgten Blick in die Zukunft? Liste in einer Tabelle Argu mente für beide Sichtweisen auf. 2. Beziehe Stellung zu der in Q1 aufgeworfenen Frage, ob wir auch in Zukunft Angst vor Kriegen haben müssen. 3. Fasse die in Q2 genannten Veränderungen sowie mögliche Folgen in einem einfachen Schaubild zusammen. M1 Militärausgaben im Vergleich 1 Berechne, wie viel Mal mehr die USA im Vergleich zu anderen Großmächten für Militär ausgeben. Mrd. Dollar 0 300 100 500 200 400 U SA EU Ja pa n C hi na R us sl an d Sa ud i-A ra bi en Sü dk or ea 2005 1995 Lesetipps: Gerd Schneider: Globalisierung, Würzburg 2011 (Verständliche Darstellung, was unter „Globalisierung“ verstanden wird und welche Auswirkungen die weltweite Vernetzung hat) Gerd Schneider und Christiane Toyka-Seid: Die Finanzkrise, Würzburg 2009 (Gut lesbare Erklärung der gegenwärtigen Finanzkrise mit Rückblick auf ihre Entstehungsgeschichte und Blick in die Zukunft) Ruth Omphalius und Monika Azakli: Klimawandel, Würzburg 2008 (Sachbuch, das die Ursachen und Perspektiven des Klimawandels zu ergründen versucht) 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 199 05.02.15 08:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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