Volltext anzeigen | |
93 5 10 15 20 25 30 1. In M 1 werden a) politische, b) wirtschaftliche und c) soziale Argumente für den Ausbau der Eisenbahn genannt. Liste sie in einer dreiteiligen Tabelle auf. 2. Bestimme die wirtschaftliche Bedeutung von M 3 und M 4. 3. Ermittle, wann dein Heimatoder Schulort den Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt. Berichte über die Vorgeschichte und die Folgen. 35 40 45 50 55 1 Vorund Nachteile der Eisen bahn 1825 schreibt der rheinische Unternehmer Fried rich Harkort in einer Zeitung: Durch die rasche und billige Fort schaffung der Güter wird der Wohlstand eines Landes bedeutend vermehrt, welches Kanäle, schiffbare Ströme und gute Landstraßen hinlänglich beweisen […]. Größere Vorteile als die bisherigen Mittel scheinen Eisenbahnen zu bieten […]. Alle Zechen an der Ruhr erhielten durch eine Eisenbahn den unschätzbaren Vorteil eines raschen, regelmäßigen Ab satzes unter großen Frachtersparungen. Inner halb zehn Stunden könnten 1000 Zentner von Duisburg nach Arnheim geschafft werden; die Lastkähne liegen allein acht Tage in Ladung […]. Die Eisenbahnen werden manche Revolutionen in der Handelswelt hervorbringen. Man verbinde Elberfeld, Köln und Duisburg mit Bremen oder Emden, und Hollands Zölle sind nicht mehr! Der württembergische Staatsrechtler und Politiker Robert von Mohl meint in den 1840er-Jahren: Es entstehen neue Verhältnisse aller Art, deren allseitige Entwicklung noch völlig unabsehbar ist […]. Die arbeitende Klasse vermag ihre Dienste in weit größeren Kreisen anzubieten […]. Die Versetzung großer Trup pen massen an bedrohte Punkte ist in wenigen Stunden möglich […]. Die Märkte der großen Städte können aus großer Ent fernung mit allen Lebensmitteln, namentlich auch mit Vieh, im besten Zustande versehen, leicht verderbliche Erzeugnisse an früher ganz unzugängliche Absatzorte befördert, 2 Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth am 7. Dezember 1835. Gemälde von 1935 nach einer zeitge nös sischen Lithografie (Ausschnitt). Die Lokomotive stammte aus der englischen Fabrik Stephenson und wurde von einem Briten gefahren, die Schienen kamen aus einem deutschen Eisenwerk in Neuwied, die Wagen waren von fränkischen Handwerkern hergestellt, und finanziert hatten das Unternehmen mehrere Geldgeber. 3 Anzeige aus dem „Mannheimer Journal“ von 1838 (Ausschnitt). Submission: öffentliche Ausschreibung Reisedauer in Stunden Schnellpost (1841) Eisenbahn (1851) ■Internettipps ➜ www.dbmuseum.de und www.landesmuseum-mannheim.de/5-DauerAE-Einheiten/5_dauer_eisen_eisenbahn.html 4 Fahrzeiten km Strecke 290 Berlin-Hamburg 31 1/2 8 320 Berlin-Breslau 32 11 Berlin-Dresden 17 5 1/2 215 Berlin-Leipzig 17 1/4 7 85 Halle-Magdeburg 6 2 1/2 35 Halle-Leipzig 2 1/2 1 175 Frankfurt-Kassel 20 (1845) 7 (1845) 75 Augsburg-München 6 1/2 (1845) 2 1/2 (1845) 26 Düsseldorf-Elberfeld 3 1/2 (1845) 1 1/8 (1845) Nach: Klaus Hermann, Die Personenbeförderung bei Post und Eisenbahn …, in: Scripta Mercatura, 2/1977, S. 10. mangelnde Waren in kürzester Zeit erlangt, somit die Zinsen großer Vorräte erspart werden. Es werden Kulturen und Gewerbe […] auch an entfernten Plätzen bei billigen Arbeits löhnen, Rohstoffen und bewegenden Kräf ten ausführbar. In einem Gutachten von 1838 steht: Die schnelle Bewegung muss bei den Reisenden unfehlbar eine Gehirnkrank heit […] erzeugen. Wollen aber dennoch Rei sende dieser grässlichen Gefahr trotzen, so muss der Staat wenigstens die Zuschauer schützen, denn sonst verfallen diese beim An blick des schnell dahinfahrenden Dampf wagens genau derselben Gehirnkrankheit. Es ist daher notwendig, die Bahnstelle auf beiden Seiten mit einem hohen Bretterzaun einzufassen. Der badische Freiherr Ludwig von Haynau gibt 1838 der Regierung zu bedenken: […] dass der starke Steinkohlenrauch dem Weinstock in der Blütezeit höchst nachteilig ist und teilweise die Blüten des Weinstocks vernichtet und die Beeren der Weintrauben verkrüppelt. Die ersten beiden Texte stammen aus: Wilhelm Treue und Karl Heinz Manegold, Quellen zur Geschichte der Industriellen Revolution, a.a.O., S. 69, 84 u. 86 ff. (zum Teil vereinfacht), der letzte Text aus Wolfgang v. Hippel u.a., Eisenbahn-Fieber: Badens Aufbruch ins Eisenbahnzeitalter, Ubstadt-Weiher 1990, S. 292 (vereinfacht) 4753_081_098 03.11.16 07:42 Seite 93 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um d es C .C .B uc h er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |