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1174.1 Inflation und Deflation – inwieweit sind sie Gefahren für eine Volkswirtschaft? F Aufgabe 1 Recherchieren Sie die aktuellen Daten der Preisniveauentwicklung in Deutschland (Recherche, J Methodenglossar). Aufgaben 1. Ermitteln Sie in Partnerarbeit auf der Grundlage der Informationen von M1 – M2 • die Entwicklung des Preisniveaus in der Bundesrepublik von 1992 bis zum Frühjahr 2014. • die Problematik des niedrigen Preisniveaus aus der Sicht der EZB und die Maßnahme, die sie zur Sicherung der Preisniveaustabilität ergreifen will. • Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs und bilden Sie Hypothesen darüber, wie die Maßnahme der EZB greifen / funktionieren soll. 2. Erklären Sie den Begriff „Inflation“ und erläutern Sie die drei Theorien über die Ursachen von Inflation (M3). 3. Erklären Sie ebenfalls den Begriff „Deflation“ (M1b, M4, M5). 4. Entwerfen Sie ein Schaubild/eine Mindmap (J Methodenglossar), in dem Sie die Begriffe Inflation und Deflation gegenüberstellen und die Folgen für die Wirtschaft beschreiben (M3 – M6). 5. Vergewissern Sie sich noch einmal, wie Preisniveaustabilität in der Eurozone definiert ist (M1). Analysieren Sie M6 im Hinblick auf die Vorteile von Preisniveaustabilität. Notieren Sie die wichtigsten Argumente. H Aufgabe 5 Schauen Sie sich zusätzlich den Erklärfi lm zu M5 an. Sicht sehr deutlich. Das spüren besonders die Sparer und Anleger in festverzinslichen Wertpapieren. Zwar steigen mit der Inflation tendenziell auch die Zinsen. Doch kann man höhere Zinsen oft nur bei der Neuanlage eines Geldbetrags erzielen. Liegt das Geld einmal zu einem fixen Nominalzins langfristig fest, hat der Anleger bei unerwartet hohen Preissteigerungsraten gleich doppelt das Nachsehen: Sowohl die laufende Zinszahlung als auch das angelegte Geld verlieren an Wert. Inflation kann damit für die Altersvorsorge geplante Ersparnisse entwerten – und damit den Anreiz nehmen, private Vorsorge zu leisten. Während Inflation die Sparer benachteiligt, begünstigt sie die Schuldner. Denn ihre nominalen Verbindlichkeiten verlieren real an Wert. Das setzt Anreize, Schulden aufzunehmen und das Geld zum Beispiel in Immobilien zu investieren. Solch eine „Flucht in die Sachwerte“ ist volkswirtschaftlich nicht effizient und kann zu spekulativen „Preisblasen“ führen, die großen Schaden anrichten können. Insgesamt führt Inflation zu einer willkürlichen Umverteilung von Vermögen und Wachstumseinbußen. Wie die Erfahrung lehrt, geht Inflation typischerweise zu Lasten der sozial Schwächeren. Benachteiligt von Inflation sind vor allem die Bezieher fester Einkommen (z.B. Gehalt, Rente, Sozialleistungen), da sie bei Inflation mit ihrem nominal fixen Einkommen weniger kaufen können. Auch die Steuerzahler können „Opfer“ der Inflation sein, weil sie auf rein inflationsbedingte Einkommenszuwächse überproportional Steuern zahlen müssen („kalte Progression“). Inflation verdeckt oder mildert die sozialen Gegensätze nicht. Im Gegenteil: Sie verstärkt sie sogar. Andauernde Inflation greift somit die Grundlagen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleich von mehreren Seiten an, verschärft Verteilungskonflikte in der Gesellschaft und führt auf Dauer zu Wachstumsverlusten. Deutsche Bundesbank (Hg.): Geld und Geldpolitik, 2014, S.146 f. 55 60 65 70 30 35 40 45 50 Nu r z u Pr üf zw ec k Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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