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712.6 Vertiefung: Quantitatives oder qualitatives Wachstum der Wirtschaft? I. Aufgaben 1. Stellen Sie mögliche Kritikpunkte am BIP als Wohlstandsmaß dar und geben Sie zwei alternative Konzepte wieder. 2. Analysieren Sie den Text, eine Buchrezension, im Hinblick auf die Position des Autors Wolfgang Uchatius / Meinhard Miegels zum Wirtschaftswachstum als wirtschaftspolitisches Ziel. 3. Erörtern Sie unter Bezug auf einzelne Aspekte der Kritik von Meinhard Miegel kriteriengeleitet die Bedeutung des Wirtschaftswachstums als zentrales wirtschaftspolitisches Ziel. Berücksichtigen Sie dabei die Kriterien Effizienz und Legitimität. II. Tipps zur Bearbeitung von Aufgabe 3 1. Es wird vorausgesetzt, dass Sie die in dem Zeitungsbericht von Wolfgang Uchatius dargestellte Position von Meinhard Miegel analysiert und dabei die folgenden Aspekte berücksichtigt haben: die Gründe für die Wachstumskritik Miegels, so wie Uchatius sie darstellt; die Argumentationsweise von Wolfgang Uchatius; die Intentionen von Wolfgang Uchatius, das Buch von Miegel als positiven Beitrag zur Wachstumsdebatte vorzustellen. 2. Lesen Sie im Anschluss daran die „Hinweise zur Urteilsbildung“ auf S. 577. 3. Beachten Sie, dass die Aufgabe „Erörtern Sie….“ immer auch ein eigenes Urteil verlangt, auch wenn es nicht explizit in der Aufgabenstellung steht. 4. Bedenken Sie, dass in einer Klausur ein „begründetes Urteil“ getroffen werden soll, das sich auf konkrete Sachverhalte oder Argumente eines Autors bezieht. 5. Lesen Sie noch einmal in den „Allgemeinen Hinweisen zur Urteilsbildung“ nach, wie die Kriterien „Legitimität“ und „Effizienz“ definiert werden. 40 45 50 on zulasten der Natur. Auch Meinhard Miegel schreibt von der Luft, die der Mensch verschmutzt, von „Rauch, Ruß, Staub, Gasen, Aerosolen, Dämpfen und Geruchsstoffen“. Er schreibt vom Wasser, das der Mensch „krank gemacht“ habe und das nun den Menschen krank mache: „Verschmutztes Wasser gehört heute weltweit zu den Hauptursachen für Krankheiten und frühzeitigen Tod.“ Er schreibt von gerodeten Wäldern und versalzenen Böden. Vor allem aber schreibt er vom Leben der Menschen in den reichen Ländern. Von der täglichen Hetze, vom Gefühl der permanenten Überforderung, von verhaltensgestörten Kindern und zerbrechenden Partnerschaften, von Drogensucht und Zivilisationskrankheiten. Denn Miegel hat vor allem ein qualitatives Problem mit der Marktwirtschaft in den hochentwickelten Ländern. […] Ihn stört nicht nur, dass es immer mehr Autos gibt, die Kohlendioxid ausstoßen, ihn stört auch, dass so viele Leute lieber ihr Auto als ihre Ehe reparieren. „Immer mehr Menschen“, schreibt Miegel, „können nicht mehr miteinander umund aufeinander eingehen. Diese Erfahrung haben sie nicht gemacht. Vielleicht haben sie in einem frühkindlichen Förderkurs als Dreijährige eine erste und als Vierjährige eine zweite Fremdsprache nahegebracht bekommen. Aber miteinander spielen, lachen, Spaß haben oder traurig sein – das blieb ihnen nicht. Wolfgang Uchatius, Meinhard Miegel: An die Eliten, www.zeit.de, 1.4.2010 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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