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115 egoistisch > Egoismus, Ethik-Glossar Hebräer: Angehöriger einer Völkergruppe, früher ein Angehöriger des Volkes Israel in der Bibel (> S. 220); auch: Buch des Neuen Testaments (Teil der christlichen Bibel) Wenn alle Menschen völlig egoistisch miteinander umgingen, jeder mit Gewalt seine Wünsche durchsetzte, dann könnte es kein Zusammenleben der Menschen geben. Stattdessen herrschten Mord und Totschlag. Der Mensch muss sich daher ganz bewusst Gesetze geben. Er muss sich die Handlungsmöglichkeiten verbieten, die ein friedliches Zusammenleben unmöglich machen. Er muss also seinen Mitmenschen respektieren als jemanden, dem die gleichen Rechte zustehen, die er sich selbst zubilligt. Also muss man das Leben der anderen achten, ihren Besitz und ihre Interessen. […] Die Gesetze, die die Menschen sich geben, regeln das Verhalten des Einzelnen jedem beliebigen anderen gegenüber. Wenn wir uns die zehn Gebote der alten Hebräer anschauen und die drei wichtigsten Verbote: Lügen, Stehlen, Töten, betrachten, so erkennen wir: Es geht M4 Warum brauchen Menschen Regeln? darum, den anderen, wer er auch sei, zu achten, ihn nicht zu verletzen, geschweige denn zu töten. Wenn alle Menschen diese Gesetze befolgen, dann können sie friedlich miteinander leben. […] Nun ist es leicht zu sagen: Das ist ja schön und gut, aber die Menschen handeln doch zumeist gar nicht so altruistisch, d. h. auf den andern Rücksicht nehmend, wie die Gebote es fordern, sondern im Wesentlichen egoistisch. Das ist, was das Verhalten der Menschen anlangt, richtig beobachtet, aber: Gebote sind keine Theorien über das Verhalten, sondern sie sind Anweisungen zum richtigen, d. h. guten Handeln. Das Gebot „Du sollst nicht töten“ gilt auch dann, wenn die Menschen, z. B. im Bürgerkrieg, sich plötzlich gegenseitig umbringen. Nicht das Gebot ist damit falsch und widerlegt, sondern die Menschen handeln falsch. Roland Simon-Schaefer 5 10 15 20 25 30 35 1 Führe das Gedankenexperiment durch. Nenne Regeln, die du in dieser Gruppe für das Zusammenleben aufstellen würdest. Was soll das Gedankenexperiment testen? > M1 2 Leitet aus diesen Regeln (siehe Aufgabe 1) Handlungen ab und begründet diese. Vergleicht eure Ergebnisse. > M1 3 Erläutere, was mit einem Anführer oder einer Anführerin deiner Meinung nach „besser geht“. Nenne Beispiele aus deinem Alltag, in denen es sinnvoll ist, einen Anführer oder eine Anführerin zu haben. Beschreibe Situationen, in denen deiner Meinung nach ein Anführer oder eine Anführerin überflüssig sind. > M2 4 Was macht einen Anführer bzw. eine Anführerin aus? Beschreibe eine Person und deren Charaktereigenschaften, die du für geeignet hältst. > M2 5 Erkläre verschiedene Wege, wie man zum Anführer oder zur Anführerin werden kann. Bewerte die jeweiligen Möglichkeiten. > M2 6 Beschreibe das Szenenbild. Nenne Regeln der Jungengruppe, die hier sichtbar werden. Bewerte ihre Bedeutung für das Überleben. > M3 7 Lies M4 aufmerksam. Formuliere Fragen, auf welche einzelne Textzeilen oder Textausschnitte eine Antwort geben. Erklärt euch gegenseitig die Antworten auf eure Fragen. > M4 8 Vergleicht eure Vorstellungen darüber, wie sich das Zusammenleben der Menschen ohne Regeln und Gesetze entwickeln könnte. Einigt euch auf drei Grundregeln. > M1-M4 9 Erörtere, ob man Regeln des Zusammenlebens und Gesetze immer konsequent durchsetzen muss. > M1-M4 A U F G A B E N RECHT UND GERECHTIGKEIT Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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