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229 Prinzip: Regel, Richtschnur (Plural: Prinzipien) Respekt: Achtung, die man etwas oder jemandem schuldet M2 Der Koran im Gespräch mit sich selbst M3 Der Koran heute Wie kann man den Koran als Offenbarung ernst nehmen, ohne seine doch zum Teil offenkundig veralteten Vorschriften heute anwenden zu müssen? Dies war die Ausgangsfrage für den muslimischen Theologen Fazlur Rahman, der ein dreischrittiges Vorgehen vorschlägt: Um den Koran zu verstehen, müsse man ihn im Kontext der Zeit seiner Verkündigung auslegen. Der erste Schritt ist also die Rückkehr in die Offenbarungszeit. Man muss versuchen zu verstehen, was die Aussagen des Koran zur Zeit Mohammeds bedeutet haben. 5 10 15 20 1 Formuliert die in den Suren enthaltenen Gebote und Verbote mit eigenen Worten in Form eines Gruppenpuzzles. > M1 2 Vergleicht den islamischen Pflichtenkatalog mit den Zehn Geboten (siehe S. 224, M1). Haltet wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede in einer Tabelle fest. > M1 3 Stellt dar, was euch im Gespräch des Korans mit sich selbst auällt. > M2 4 Beschreibt, wie ihr euch die (vermeintliche) Widersprüchlichkeit der Aussagen erklärt. > M2 5 Erläutert in eigenen Worten die von Fazlur Rahman vorgeschlagene Methode zur Auslegung des Korans. > M3 6 Wendet die vorgeschlagene Methode auf Sure 24,2 an, in der es heißt, dass Ehebrecher mit 100 Schlägen gegeißelt werden sollen. Arbeitet das ethische Prinzip heraus, das hier gemeint sein könnte. > M3 A U F G A B E N WISSEN UND GLAUBEN Der zweite Schritt besteht darin, die den Einzel regelungen zugrunde liegenden allgemeingülti gen ethischen Prinzipien zu erschließen. Drittens folgt der Schritt in die Gegenwart. Es muss herausgearbeitet werden, was diese Prinzipien in der heutigen Zeit bedeuten. Eine solche Methode macht es möglich, den Koran ernst zu nehmen, ohne ihn sklavisch zu befolgen. Dann geht es eben nicht mehr ums HändeAbschlagen bei Diebstahl (Sure 5, 38), sondern darum, dass der Respekt vor dem Eigentum anderer wichtig ist. nach Felix Körner O ihr, die ihr glaubt, steht fest in Gerechtigkeit, wenn ihr vor Allah Zeugen seid, und nicht verführe euch Hass gegen Leute zur Ungerechtigkeit. Sure 5, Vers 11 Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt; dann schnüret die Bande [nehmt die übrigen gefangen und fesselt sie]. Sure 47, Vers 4 Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr (ihnen) gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren [der Aufforderung zum Islam nicht entsprechen], so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer. Sure 4, Vers 91 Es sei kein Zwang im Glauben. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum; und wer den Taghut [die Götzen der heidnischen Araber] verleugnet und an Allah glaubt, der hält sich an der stärksten Handhabe, in der kein Spalt ist; und Allah ist hörend und wissend. Sure 2, Vers 257 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt m d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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