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251 ETHIK-GLOSSAR sie in der Regel von Universitäten, Ärztekammern oder Bundesländern, beispielsweise wenn medizinische Forschung an Tieren oder Menschen erfolgt. Unternehmen lassen sich oft freiwillig von Ethik-Kommissionen beraten. Fair Trade (auch: Fairtrade; Fairer Handel): Initiative mit dem Ziel, die Lebensund Arbeitsbedingungen von Menschen in den ärmeren Ländern zu verbessern. Diese können von ihrer Arbeit oft nicht leben, weil ungerechte Handelsbedingungen z. B. zu sehr niedrigen Löhnen führen. Im fairen Handel werden dagegen die Produkte aus diesen Ländern zu fairen Bedingungen hergestellt und zu fairen Preisen eingekauft und weiterverkauft. Fairtrade-Produkte gibt es vor allem von Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Schokolade, Kakao oder Bananen. Zur Kennzeichnung gibt es Fairtrade-Siegel. Freud, Sigmund (1856-1939): österreichischer Nervenarzt. Er entwickelte die sogenannte Psychoanalyse, ein Verfahren zur Untersuchung unbewusster seelischer Vorgänge. Fromm, Erich (1900-1980): deutscher Psychoanalytiker (> Freud, Sigmund), Philosoph und Sozialpsychologe. Vor allem seine Bücher „Die Kunst des Liebens“ (1956) und „Haben oder Sein“ (1976) wurden zu Bestsellern und seine Gedanken viel diskutiert. Gehlen, Arnold (1904-1976): deutscher Philosoph und Vertreter der sogenannten Philosophischen Anthropologie, die sich mit dem Wesen des Menschen befasst. Gehlen stützte sich auf die Ergebnisse der Biologie und ging vom TierMensch Vergleich aus: Anders als das Tier, das an seine Umwelt genau angepasst ist und durch Instinkte gesteuert wird, ist der Mensch biologisch gesehen ein Mängelwesen. Aber anders als Tiere ist der Mensch nach Gehlen auch ein handelndes Wesen, d.h. er kann durch seine Tätigkeit die Natur zu seinem Zweck verändern und umformen. Gewissen: innere Stimme, moralische Überzeugung einer Person; die Fähigkeit, zwischen Gut und Böse der eigenen Handlungen entscheiden zu können. Handlungsfreiheit: Freiheit, die sich auf das menschliche Handeln bezieht. Sie ist letztlich die Fähigkeit eines Menschen, das tun zu können, was er tun will. Diese Freiheit ist negativ zu bestimmen als eine „Freiheit von“, also z. B. eine Freiheit von äußeren Einschränkungen der Handlungen. Zur Handlungsfreiheit zählen politische Freiheiten (z. B. Meinungs-, Presse-, Reiseoder Versammlungsfreiheit). Beispiel: Ein Gefangener hat keine Handlungsfreiheit, da er in seinem Be wegungsspielraum eingeschränkt ist. Er hat jedoch nach wie vor einen freien Willen (> Willensfreiheit). Hume, David (1711-1776): schottischer Philosoph. Hume vertrat z. B. die Ansicht, die Ethik sei auf Fühlen und nicht auf Wissen zu begründen, und kritisierte die Herleitung von ethischen Normen aus reinen Tatsachen („Aus dem Sein folgt kein Sollen“, siehe auch Seite 22f.). Identität: die unverwechselbare Besonderheit und Eigenheit des Menschen; seine Erfahrung, ein einzigartiges Wesen zu sein. Kant, Immanuel (1724-1804): bedeutendster Philosoph der deutschen Aufklärung, einer europäischen geistigen Bewegung im 17./18. Jahrhundert, deren Kennzeichen unter anderem die Hervorhebung der Bedeutung der Vernunft und des eigenständigen Denkens des Menschen sowie der Kampf gegen > Vorurteile und die Hinwendung zu den Naturwissenschaften waren. Imma nuel Kant legte z. B. in seiner Ethik dar, dass moralisches Handeln nicht Sache des Glaubens, der Tradition oder des persönlichen Gefühls ist. Viel mehr gibt sich nach Kant die sogenannte „praktische Vernunft“ das moralische Gesetz selbst. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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