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121 Rom – vom Dorf zum Weltreich 5 10 15 20 25 5 10 4 Ein Grieche über Etrusker und Römer Der griechische Geschichtsschreiber Diodor aus Sizilien, der im 1. Jh. v. Chr. eine Weltgeschichte in 40 Büchern verfasst hat, berichtet: [Das Volk der Etrusker], das sich durch Tapferkeit auszeichnete, eroberte viel Land und gründete viele ansehnliche Städte. Gleichzeitig beherrschte es aufgrund seiner Seemacht lange Zeit das Meer […]. Auch ihre Landstreitkräfte bildeten die Etrusker mit großem Eifer aus […]. Im Hausbau erfanden sie die Vorhallen, eine gute Hilfe, um Störungen durch das Gedränge der wartenden Volksmenge zu vermeiden. Das meiste davon haben die Römer nachgeahmt und in ihr eigenes Gemeinwesen übernommen. Auf die Weiterbildung der Wissenschaften und die Naturund Götterlehre haben sie viel Eifer verwendet. Die Beobachtung und Deutung von Donner und Blitz haben sie mehr als alle anderen Menschen ausgebildet, um die göttlichen Vorzeichen auszulegen. Das Land, das sie bewohnen, ist in jeder Weise fruchtbar. Durch seine Bearbeitung gewinnen sie eine nicht endende Fülle an Früchten. Sie ermöglichen ihnen über den nötigen Unterhalt hinaus reichlichen Genuss und Schwelgerei. Zweimal am Tag lassen sie sich nämlich köstliche Speisen auftischen. Auch alles andere lassen sie sich bringen, was zu übermäßiger Üppigkeit gehört: Bunte Teppiche mit Blumen breiten sie beim Mahl aus, eine Menge silberner Trinkgefäße von allen Formen stehen bereit, und eine große Zahl von Sklaven steht jederzeit dienend zur Verfügung. Nach: Walter Arend (Bearb.), Altertum. Geschichte in Quellen, München 31978, S. 391 (vereinfacht) 5 Warum gerade hier? Die Stadt Rom wird 387 v. Chr. von Völkern aus dem Norden verwüstet. Die Römer überlegen, ob sie sie an anderer Stelle aufbauen sollen. Der Historiker Livius schreibt um 25 v. Chr. die Rede eines Römers auf, der für den Aufbau am alten Ort spricht: Nicht ohne Grund haben Götter und Menschen diesen Platz zur Gründung der Stadt ausgewählt: gesunde Hügel, ein günstig gelegener Fluss, auf dem Früchte herabgeführt und Güter des Meeres entgegen genommen werden. Vorteilhaft nah am Meer, aber doch nicht so dicht, dass es durch fremde Flotten gefährdet ist. Mitten in Italien gelegen, für das Wachstum der Stadt von der Natur einzigartig ausgezeichnet. Ein Beweis dafür ist die Größe dieser so jungen Stadt: Wir leben im 365. Jahr der Stadt, ihr Bürger. Gegen so viele uralte Völker führtet ihr Kriege. Und nicht einmal die Etrusker, so mächtig zu Land und See und in Italien von Meer zu Meer wohnend, sind euch im Krieg gewachsen. Livius, Ab urbe condita, V 54, 4-5, übersetzt von Markus Sanke 1. Prüfe mit M1 die Aussage: „Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut.“ 2. Beschreibe das Münzbild M2. Setze es in Bezug zur Gründungssage. Erkläre die Idee, die Sage auf Münzen bildlich darzustellen. 3. Arbeite aus M3 und M4 heraus, was du über das Leben der Etrusker erfährst. Beachte Herrschaft – Bildung – Alltag und Kleidung – Land. 4. Ein Gastmahl, wie es auf M3 abgebildet ist, hast du schon bei einem anderen Volk kennengelernt. Erkläre, wie dieser Brauch zu den Etruskern kommen konnte. Kannst du auch Unterschiede feststellen? Lies noch einmal S. 102 f. und 88 f. 5. Die Römer übernahmen viel von der Lebensweise der Etrusker. Finde anhand von M4 und M5 Gründe dafür. 3 Gastmahl Nachzeichnung des Wandgemäldes in einem etruskischen Grab, um 460 v. Chr. Die Malerei war an der Wand eines Grabes in Tarquinia, 87 km nordwestlich von Rom, angebracht. 1100 v. Chr. 900 v. Chr.1000 v. Chr. 800 v. Chr. 600 v. Chr. 500 v. Chr.700 v. Chr. Bronzezeit in Italien Kultur der Etrusker ... wachsen zur Stadt Rom zusam753: Gründung Romsnach der Sage Eisenzeit in Italien Etruskische Könige herrschen in RomMehrere Dörfer ... 31051_1_1_2015_116-143_Kap5_Rom.indd 121 13.08.15 09:52 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C. C. B uc h er V er la gs | |
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