Volltext anzeigen | |
35 Der frühneuzeitliche Fürstenstaat 1. Erläutere, was Thackeray mit seiner „historischen Studie“ (M1) ausdrücken will. Vergleiche dazu die Zeichnung mit dem Gemälde von Rigaud (siehe S. 24). 2. Suche im Internet nach einem Foto, auf dem ein Staatsoberhaupt oder Regierungschef von heute zu sehen ist. Ludwig XIV. behauptete: „L‘État, c‘est moi!“ „Der Staat bin ich!“ Begründe, welches Motto unter dem Bild des heutigen „Herrschers“ stehen könnte. 3. Du bist der Fürst in einem kleinen norddeutschen Fürstentum. Du willst dein Land nach dem Vorbild des Königreichs Frankreichs Ende des 17. Jh. modernisieren (M2). Wie gehst du vor? Beschreibe deine Schritte. Nenne aber auch mögliche Schwierigkeiten und deren Lösung. 2 Der absolutistische Staat unter Ludwig XIV. Das Schaubild stellt das theoretische Konzept des absolutistischen Staates dar. Ideal und tatsächliche Umsetzung klafften allerdings oftmals weit auseinander. So gab es unter Ludwig XIV. etwa 40 000 Beamte, die ihr Amt meist gekauft hatten und es als reine Einnahmequelle betrachteten. Sie befolgten die Weisungen von oben meist unzureichend. Auch gab es kein einheitliches Modell des absolutistischen Staates. Frankreich galt zwar als Vorbild, jedoch verlief die Entwicklung überall anders. 1 „Eine historische Studie“ Buchtitelblatt zu Titmarsh (dies ist der englische Schriftsteller W. M. Thackeray), The Paris Sketchbook, 1840 W. M. Thackeray schreibt zu seiner „Studie“: „Man sieht sofort, dass die Majestät aus der Perücke gemacht ist, den hochhackigen Schuhen und dem Mantel. So stellen Barbiere und Flickschuster die Götter her, die wir anbeten.“ 1 Die indirekten Steuern waren Verbrauchssteuern. Sie wurden auf Getränke (Wein), Salz, Außenund Binnenzölle erhoben. Darüber hinaus gab es eigene Verbrauchssteuern und Zölle in den Städten. Die indirekten Steuern machten 40 % der französischen Staatseinnahmen aus. Privatgewerbe und staatliche Manufakturen Fertiggüter Luxusgüter sta atl ich e Inv est itio ne n Handel Gewinn Abgaben Adel und Klerus Zölle Importzölle für Fertigund Luxusgüter Binnenhandel, Außenhandel, staatlich geförderte Handelsgesellschaften Landwirtschaft Bauern und Kleinbürger tragen Hauptsteuerlast Grundbesitz, Steuerfreiheit und Sondergerichtsbarkeit Finanzverwaltung Gewinne für Staat und Hof aus Zöllen, Steuern, staatlichen Monopolen (Manufakturen) und Ämterverkauf Kolonien Rohstoffe, Gewürze indirekte Steuern1 direkte undindirekte Steuern1 Rohstofflieferant und Absatzmarkt über Handelsgesellschaften Kabinett mit Ministern als Berater des KönigsMarine und Heer Hohe Kosten durch prunkvolle Bauten und Hofhaltung in Versailles Absolutistischer Herrscher: legitimiert durch Abstammung und Gottesgnadentum Gesetzgeber, Oberhaupt des Staates (Wirtschaft, Militär, Verwaltung, Kultur, öffentliche Einrichtungen) und der Kirche, erhebt Steuern und entscheidet über Krieg und Frieden Hohe Kosten durch den Ausbau der Verwaltung, das stehende Heer und viele Kriege Lebensmittel | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |