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Milton Friedman (1912 – 2006) Monetarismus Der Begriff steht für eine Position in der Wirt schafts theorie sowie in der Wirtschaftspolitik, nach der die Regulierung der Geldmenge die wichtigste Stellgröße zur Steuerung des Wirtschaftsab laufes darstellt. Eine zu starke Ausdehnung der Geldmenge führt demnach zu Inflation, eine zu starke Brem sung des Geldmen genwachstums zu Deflation. Kurzfriste Eingriffe des Staates zur punktuellen Steu e rung der Wirtschaft werden abgelehnt. Köpfe sich reinigen sollten.“ (…) Ausdrücklich haben die Ratsmitglieder eine selektiv steuernde Strukturpolitik abgelehnt. Es ging einzig und allein um Maßnahmen, welche das Investieren für alle erleichtern, um eine Entlastung von Kosten, von Steuern und hohen Staatsdefiziten. Insbesondere waren die Tarifparteien gefordert. Die Lohnpolitik sollte ein Kernpunkt der Angebotspolitik sein – und durch Mäßigung für bessere Investitionsbedingungen sorgen. Gerhard Fels, Die Geburt der Angebotspolitik, iwd Nr. 26, 24.6.2004, S. 4 f. Milton Friedman Schon zu Lebzeiten gehörte Milton Friedman zu den berühmtesten und einflussreichsten ökonomen der Welt. Er wurde 1912 in New York geboren und war von 1948 –1983 Professor für Volkswirt schaftslehre an der Universität von Chicago. Mit seinem Buch „Kapitalismus und Freiheit“, in dem er die Geldmenge als zentra le Größe zur Steuerung der Wirtschaft identifizierte, stellte er sich 1962 gegen die herrschende Meinung seiner Professorenkollegen. Diese als Monetarismus bekannt gewordene Theorie ist untrennbar mit seinem Namen verbunden geblieben. Der Staat sollte sich Friedman zufolge möglichst aus dem Wirtschaftsgeschehen her aushalten und lediglich dafür sorgen, dass sich die Marktkräfte frei entfal ten konnten. Friedman starb 2006 in San Francisco. Die Gegenreaktion auf Keynes: die Angebotstheorie „Die britische Zeitschrift ,Economist‘ bezeichnete den 1,55 Meter großen Gelehrten, der 1976 den Nobelpreis für ökonomie erhielt, als ,verrückten Gnom‘. Wahrscheinlich rührt das daher, dass Friedman eine kompromisslos kapitalistische Linie vertrat. (…) Friedman gilt als Begründer des Monetarismus. Dessen Anhänger, die in der Tradition der Klassik stehenden Mo netaristen, sind davon überzeugt, dass das marktwirtschaftliche System stabil ist, das heißt zur Vollbeschäftigung tendiert. In der Wirtschaftstheorie subsumiert man den Monetarismus häufig unter dem Begriff der Neoklassik, deren Vertreter (v. a. Walras, Fisher und Pigou) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Theorie der Klassik weiterentwickelten. Die Möglich keit der Arbeitslosigkeit wird von den Monetaristen bzw. Neoklassikern zwar nicht geleugnet; eine Ankurbelung der Wirtschaft, etwa durch höhere Staats ausgaben, hat aber ihrer Meinung nach nur eine sehr begrenzte, wenn nicht sogar negative Wirkung auf die Beschäftigung. Denn der Staat muss sich das zur Ausgabenfinanzierung nötige Geld auf dem Kapitalmarkt leihen. Dadurch steigen die Zinsen und kreditfinanzierte private Investitionen wer den zurückgedrängt (Crowding-out-Effekt). Im Falle von Crowdingout ver schiebt eine Staatsausgabenerhöhung die Nachfragekurve nicht oder nur in geringerem Maße nach rechts. Ein ähnlicher Effekt stellt sich ein, wenn die erhöhten Staatsausgaben durch Steuern finanziert werden. Und wenn sich der Staat das Geld direkt bei der Zentralbank besorgt, so bewirkt die damit verbundene Geldschöpfung früher oder später Inflation. Erläutern Sie die Ursachen für den Wechsel von der Nach frage zur Angebotsorientierung. 1154.2 Die Angebotstheorie Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt m d e C .C . B uc hn er V er la gs | |
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