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Vorgeschichte Geschichte 3000 v.Chr. Christi Geburt 2015 Sachund Bildquellen schriftliche Quellen 20001920/30 mündliche Überlieferung ursprünglich digitale Quellen M Zur Objektivität von Geschichtswissenschaft Der Historiker Volker Sellin geht der Frage nach, ob Geschichtswissenschaft objektiv ist: Was sollen wir also antworten, wenn demnächst wieder einer kommt und fragt: Ist die Geschichtswissenschaft objektiv? Wir könnten ihm sagen, wir verstünden sein Problem überhaupt nicht. Wissenschaft sei ein Verfahren, um Fragen zu beantworten. Es sei unser Schicksal, dass wir in eine geschichtliche Welt hineingeworfen seien, in der wir bestimmte Vorstellungen, auch Sorgen und Sehnsüchte hätten, in der wir das Leben bestehen und unsere Existenz fristen müssten. Im Vollzug dieses Schicksals würden wir unwillkürlich vor bestimmte Fragen gestellt – nach den Traditionen, in denen wir stehen, nach den Erfahrungen, die unsere Eltern und Voreltern gemacht hätten, und auch nach den Kräften und Umständen, die uns in unsere konkrete Situation gebracht hätten. Auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten, sei uns ein existenzielles Bedürfnis, und dementsprechend sei an der Geschichtswissenschaft für uns entscheidend, ob sie in der Lage sei, unsere Fragen mit hinreichender Sicherheit zu beantworten. Dabei interessiere es uns herzlich wenig, ob unsere Kinder und Enkel dereinst dieselben Fragen stellen und darauf dieselben Antworten fi nden würden, ob also die Geschichtswissenschaft mit der Beantwortung unserer Fragen zugleich ein Werk für die Ewigkeit vollbringe. Was die Geschichtswissenschaft heute und für uns leiste, darauf komme es uns an, und das sei, nach allem was wir erkennen könnten, immerhin so viel, dass der ganze Aufwand sich lohne. Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 22005, S. 218 f. 1. Geben Sie Volker Sellins Antwort auf die Frage wieder, ob Geschichtswissenschaft objektiv ist. 2. Erläutern Sie Sellins Vorstellung von der schicksalhaften Geschichtlichkeit des Menschen. i „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.“ Skulptur der Bildhauerin Christiane Püttmann von 2004. Die Skulptur steht im Hof von Schloss Burg an der Wupper bei Solingen (Nordrhein-Westfalen). u Quellen der Geschichte. 1. Erklären Sie, warum man die Skulptur auch „Die drei Gesichter des Historikers“ nennen könnte. 2. Suchen Sie sich ein Gegenüber, mit der oder dem Sie die Erinnerung an eine Klassenfahrt verbindet. Berichten Sie sich gegenseitig davon und stellen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Erinnerungen fest. Können Sie begründen, woher diese kommen? 3. Diskutieren Sie, ob es ein Problem oder ein Gewinn ist, dass es keine absolute historische Wahrheit gibt. 5 10 15 20 25 11Was ist Geschichte? Nu r z u P üf zw ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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