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3773.2 Die Weimarer Republik und ihre Bürger 1. Geben Sie wieder, worauf sich nach Pyta Hindenburgs Ansehen stützte. 2. Erläutern Sie, welche Rolle dabei die „Dolchstoßlegende“ spielte (siehe M4). 3. Hindenburg wurde auch als „Ersatzkaiser“ bezeichnet. Erörtern Sie, warum. 4. Laut Pyta „erfüllte Hindenburg eine wichtige integrative Funktion“ (Zeile 33 f.). Vergleichen Sie mit Winklers Analyse der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten. Nehmen Sie dazu Stellung. M9 „Nicht unser Staat“ Der sozialdemokratische Reichstagspräsident Paul Löbe berichtet in seinen Lebenserinnerungen von der parlamentarischen Arbeit nach den Reichstagswahlen von 1930: Einige Jahre konnte der Reichstag wieder ordnungsgemäß arbeiten. Als aber 1930 das deutsche Volk 107 Nationalsozialisten neben 77 Kommu nisten […] entsandte und 40 deutschnationale Hugenbergianer1 ihre schützende Hand über die Nazis hielten, brach der Sturm aufs Neue los. Äußers te Rechte und äußerste Linke warfen sich die Bälle zu, unterstützten gegenseitig ihre Obs truktions anträge2, begleiteten die jeweiligen Schimpfkonzerte ihrer Antipoden mit tosendem Beifall und versuchten durch unsinnige und dema gogische Anträge, die Arbeit des Parlaments und der Regierung lahmzulegen. […] Bei einer Reichshaushaltsberatung stellten die Kommunisten eine Reihe von Anträgen, unsympathische Steuern und Abgaben aufzuheben oder herabzusetzen, sodass bei Annahme dieser Anträge die Reichseinnahmen von zehn Milliarden auf sechs vermindert worden wären. Bei dem Ausgabenetat kamen dann so viel populäre Anträge auf Renten erhöhungen, Wohnhausbauten, Erweiterung des Kreises der Versorgungsberechtigten, dass die Ausgaben des Etats von zehn auf 14 Milliarden steigen mussten. Als ich den kommunistischen Wortführer fragte, woher die Mittel für eine solche Wirtschaft kommen, wie das Defi zit von acht Milliarden gedeckt werden sollte, erwiderte er kaltschnäuzig, darüber könne sich ja die Regierung den Kopf zerbrechen, „es ist ja nicht unser Staat, sondern der eure“. Genauso unehrlich war die Taktik der nationalsozia listischen Fraktion. Sie beantragte, dass niemand im Reich mehr als tausend Mark Monatseinkommen beziehen sollte, dachte aber gar nicht daran, selbst diesen Grundsatz zu befolgen, sondern wollte mit solch demagogischen Anträgen nur die anderen Parteien in Verlegenheit bringen […]. Günter Schönbrunn (Bearb.), Weltkriege und Revolutionen, München 51995, S. 249 1. Erläutern Sie, wie Radikale von links und rechts die parlamentarische Arbeit beeinfl ussten. 2. Erörtern Sie, welche Wirkung dies auf die Öffentlichkeit haben musste. M10 Verfassungspläne Noch als Reichskanzler stellt der ehemalige Zentrumspolitiker Franz von Papen am 12. Oktober 1932 bayerischen Industriellen folgende Pläne vor: Wir wollen eine machtvolle und überparteiliche Staatsgewalt schaffen, die nicht als Spielball von den politischen und gesellschaftlichen Kräften hinund hergetrieben wird, sondern über ihnen unerschütterlich steht […]. Die Reform der 1 Alfred Hugenberg (1865 1951): Medienunternehmer, von 1928 bis 1933 Vorsitzender der DNVP 2 Obstruktion: Verschleppung, Verhinderung i „Der Reichstag wird eingesargt.“ Collage von John Heartfi eld zum 30. August 1932. p Erläutern Sie, wofür bei John Heartfi eld der Reichstag steht. p Analysieren Sie, warum der Künstler die SPD ins Blickfeld rückt. p Erörtern Sie, inwiefern die Abbildung Heartfi elds Haltung gegenüber der politischen Entwicklung ausdrückt. 5 10 15 20 25 30 32015_1_1_2015_Kap3_352-385.indd 377 01.04.15 10:27 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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