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247 Judentum, Christentum und Is lam Der Schabbat Das Ritualbad Jede jüdische Gemeinde hat nicht nur eine Synagoge, sondern auch ein Bad […]. Auch bei an tiken Synagogen hat man bei Ausgrabungen Ba deeinrichtungen gefunden. Religiöse Kultbäder sind schon in der Bibel vorgeschrieben. Sie dienen dazu, den Zustand der religiösen Reinheit, der durch eine Verunreinigung beeinträchtigt war, wiederherzustellen. Um die Körperpflege geht es eigentlich nur im vermittelten Sinne, indem diesem kultischen Bad eine überaus gründliche und genaue Säuberung vorangegangen sein muss. Das rituelle Tauchbad (Mikwe oder Mikwa) dient vornehmlich den Frauen, die es vor der Hochzeit und im Anschluss an eine Menstruationsperiode benutzen müssen, und zwar am siebenten Tag nach der Periode; erst dann ist sexueller Verkehr wieder statthaft. Auch nach der Geburt eines Kindes muss die Mutter in die Mikwe gehen. Die Mikwe benutzt man auch bei Übertritten zum Judentum. Eine Mikwe muss entweder aus fließendem Wasser (Quellwasser, Flusswasser) oder aus gesammeltem Regenwasser bestehen. Die er forderliche Wassermenge beträgt mindestens 500 Liter. In dem Bad muss man vollständig bis über den Kopf untertauchen. Auch neues Geschirr und neue Küchengeräte müssen vor ihrer Benutzung in der Mikwe gespült werden, um kultisch rein zu sein. Diese Prozedur wird „tauweln“ (= eintauchen) genannt. Heinrich Simon, S. 38 A5 Erkläre mit eigenen Worten, welche Bedeutung das Ritualbad für Juden hat. Den Schabbat vorbereiten Der Schabbat, das bedeutet „Ruhe, Abschluss“ der Woche, wird von Freitagabend bis Samstagabend gefeiert. Alle Mitglieder der Familie beteiligen sich an der Vorbereitung mit Aufräumen und Putzen, Kochen und Backen. Ein typisches Schabbatgericht besteht zum Beispiel aus Fisch oder Geflügel. Für die Feier benötigt man auch zwei Challot, geflochtene Schabbat-Brote. Auf dem Schabbat-Tisch muss alles stimmen: weißes Tischtuch, zwei Schabbat-Leuchter, der Kiddusch-Becher und Wein dazu, das Messer und Tablett für die Challot, und dann natürlich für jeden Teller, Besteck, Becher, Servietten. Für eine festliche Note sorgen oft Blumen. Für Samstagabend liegt eine geflochtene Hawdala-Kerze bereit und die Besamim-Dose ist mit wohlriechenden Gewürzen gefüllt. Die Bedeutung des Schabbat Die Juden feiern jeden siebten Tag, also den Schabbat, als Höhepunkt der Woche, weil es so auch in der vierten Lebensregel der Thora steht. Und vor allem: Sie tun dabei dasselbe wie Gott am siebten Schöpfungstag, als er die Schöpfung vollendet hatte. Wie Gott soll sich jeder an einem Tag in der Woche frei und von nichts belastet erleben können und deshalb nichts Unnötiges arbeiten wie Essen kochen oder SchabbatKerzen löschen. A4 Du hast in der Familie eines Schulfreundes oder einer Schulfreundin die Vorbereitung einer Schabbat-Feier miterlebt. Schreibe an einen Freund oder eine Freundin eine E-Mail, in der du ihm/ihr davon berichtest. Glossar: Kaschrut, koscher, Talmud Schabbat-Mahl einer jüdischen Familie in Köln 5 10 15 20 25 6645_1_4_2014_kap 7_layout 4 21.10.16 12:26 Seite 247 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei g nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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