Volltext anzeigen | |
257 Islam – Muslim/Muslima Das arabische Wort Islam leitet sich her von dem Verb aslama „sich hingeben, sich Gott mit der ganzen Person ergeben“ und bezeichnet die „Gott ergebenheit“ des Menschen zu dem einzigen Gott Allah. Wer sich im religiösen Sinne „Gott hingibt“ und seine ganze Person dem Willen Gottes „unterwirft“, ist ein Muslim und eine Muslima (die männliche/weibliche Partizipialform von aslama). Das aus dem Persischen abgeleitete Wort Moslem ist bedeutungsgleich. Muslim ist man entweder von Geburt an oder man wird es durch den einfachen Akt, die Shahada, das islamische Glaubensbekenntnis, vor zwei muslimischen Zeugen auszusprechen. Die Konsonanten SLM des Wortes Islam lassen sich verbinden mit dem arabischen Wort Salam, das „Frieden-Errettung“ bedeutet (was dem he brä ischen Schalom entspricht). · der wirklich in seinem Leben daran glaubt, dass Allah als der einzige Gott existiert, · der den Islam als einzige und wahre Menschheitsreligion ansieht, · der versucht, sein ganzes Leben nach der Religion des Islam, wie sie im Koran als das authentische Wort Allahs aufge‐ zeichnet ist, auszurichten, · der die Religion des Islam als Antwort auf alle Lebensfragen des Einzelnen und die Probleme der Welt sieht, · der sein individuelles Leben in die Gemeinschaft aller Muslime weltweit (Umma) einbringt, · der dies deshalb durch seine persönliche Le bensweise, die Befolgung der religiösen Pflichten und die soziale Verantwortung, die er als Muslim übernimmt, ausdrückt, 5 10 15 · der in seiner religiösen Haltung als Mus‐ lim den Islam als eine Verpflichtung zur sozialen Ge rechtigkeit begreift. (Die Bezeichnung „Mohammedaner“ lehnen Mus lime ab, weil Muhammad zwar als Verkünder Allahs und Prophet des Islam verehrt wird, aber vor Allah in gleicher Weise Mensch ist und nicht angebetet wird.) A2 a) Notiere in Stichworten auf einem Blatt: Was fällt dir ein, wenn du das Wort Islam hörst? b) Erarbeite aus dem Text die Besonderheit des muslimischen Selbstverständnisses. Worin unterscheidet sich dieses Selbstverständnis beispielsweise von dem eines Christen? Die Beschneidung im Islam Wie bei den Juden ist auch für männliche Muslime die Beschneidung Pflicht, weil dies einerseits der Tradition, andererseits dem Vorbild des Propheten Muhammad […] entspricht. [...] Symbolisch steht die Beschneidung für den religiösen Prozess der Unterwerfung unter Gottes Willen und Gebote. Gesellschaftlich gesehen stellt die Beschneidung ein wichtiges Initiationsritual für Jungen dar und markiert, wenn sie im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren vorgenommen wird, den Übergang ins Erwachsenenalter sowie die Übernahme der männlichen Pflichten, darunter auch die regelmäßige Teilnahme am öffentlichen Gebet. John L. Esposito, S. 127 A3 Stelle die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Beschneidung im Islam und im Judentum dar. ➜ Beachte auch S. 243 ! Judentum, Christentum und Is lam 5 10 Glossar: Initiation Ein Muslim ist also ein Mensch, 6645_1_4_2014_kap 7_layout 4 21.10.16 12:27 Seite 257 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |