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Leiden und Erlösung 119 Vom Ende des Leidens Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da wo es weder Geburt gibt, noch Altern und Sterben, weder Entstehen, noch Abscheiden. Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad. Die Lehrreden des Buddha aus der angereihten Sammlung Anguttara-Nikaya, S. 52f. Samsara Sowohl in der hinduistischen als auch in der buddhistischen Tradition existieren sehr ähnliche Vorstellungen von Samsara, dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten und der Erlösung davon. Der folgende Text konzentriert sich ausschließlich auf die Gemeinsamkeiten beider Religionen. Samsara heißt wörtlich „herumdrehen“, „kreisen“ und bedeutet philosophisch den Kreislauf der Geburt, des Todes und der Wiedergeburt eines jeden Individuums bzw. den Kreislauf ewigen Werdens und Vergehens alles Seienden. Samsara hängt eng mit der Lehre des Karma zusammen, wonach jedes menschliche Handeln (Karma) neben seiner sichtbaren Wirkung auch eine unsichtbare Wirkung hervorruft (Karma-Phala), die gut oder schlecht (Verdienst oder Schuld) sein kann. Diese unsichtbare Wirkung bleibt bestehen, auch wenn die sichtbare Wirkung bereits verschwunden ist. Sie beschränkt sich nicht auf das gegenwärtige Leben, sondern währt über dieses hinaus und bestimmt qualitativ und quantitativ den Zustand nach dem Tod. Handlungen des gegenwärtigen Lebens sind die Ursache der zukünftigen Existenz, so wie alle Umstände des gegenwärtigen Lebens die notwendigen Folgen der Taten im früheren Dasein sind. Die Annahme, dass jede Tat ihre Vergeltung finden muss, schließt mit Notwendigkeit die Idee der Seelenwanderung oder Wiedergeburt (Reinkarnation) ein. Wenn daher der Mensch im Tod erlösungsbedürftig M3 M4 5 10 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 1 Brainstorming: Sammelt, was euch zum Begriff „Rad des Lebens“ spontan einfällt. ➜ M1 2 Erläutere die Grundzüge der Lehre Buddhas. ➜ M2 3 Gib Buddhas Aussage in eigenen Worten wieder. ➜ M3 4 Begründe, warum die buddhistische Lehre meist als Rad dargestellt wird. ➜ M1-M4 Glossar: Kaste ist, muss er wiedergeboren werden. Der Grund dafür, dass die Lehre vom Karma die Wiedergeburt zur Konsequenz hat, ist ihr enger Zusammenhang mit der Idee von Samsara, was „das Rad des Lebens“, den ewigen Kreislauf aller Schöpfungen bezeichnet. Nacht und Tag, Sommer und Winter, Geburt und Tod wechseln in alle Ewigkeit. Das Karma, das ich jetzt ernte, ist durch frühere Menschenleben hindurch gesät worden. Der Körper, die Familie, die Nation und die Kaste, in die hinein ich geboren wurde, sind durch meine Handlungen in früheren Leben bestimmt worden. Die Menschen, die wir eben jetzt um uns sehen, sind eigentlich nur Körperhüllen, von denen jeder Einzelne eine (uralte) ewige Seele in sich trägt. Sie hat zahllose Male in der Vergangenheit in anderen Körpern gewohnt. Jede Seele ist schon geboren worden und auch gestorben und ist Millionen mal in endlosen Generationen wiedergeboren worden. Die im Osten weit verbreitete Lehre von der Wiedergeburt (Reinkarnation) beruht auf der Annahme, die Seele eines Menschen löse sich im Tode vom Körper und werde gleichzeitig – oder zu einem späteren Zeitpunkt – in einem anderen Körper wiedergeboren. Diese Vorstellung steht im Zentrum buddhistischer und hinduistischer Überlieferung. Wann aber kommt das „Samsara“, das Rad des Lebens, zum Stillstand? Dann, wenn die Auswirkungen früherer Taten abgetragen sind. Hare Krishna Portal A u fg a b e n Experteng Experteng Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei en tu m d es C .C . B uc h r V er la gs | |
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