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Der Weg zum Nirvana 121 Der Zustand der Erlösung Auf den Tod des Unwissenden und damit Unerlösten folgt unweigerlich seine Wiedergeburt. Der Buddhismus kennt keine Angst vor dem Tode, da der endgültige Tod ja den Eingang ins Nirwana bedeutet, sondern nur die Angst vor dem Wiedergeborenwerden. Doch ist auch diesem Schrecken mit Gelassenheit zu begegnen. Die Wiedergeburtslehre des Buddhismus lehnt sich eng an die indische bzw. hinduistische Karma-Lehre an […]. Allerdings sind im Buddhismus (stärker als im Hinduismus) nicht so sehr die Taten selber entscheidend, sondern die […] geistige Einstellung des Handelnden […]. Die treibende Kraft der Wiedergeburten ist die Gier, der Durst [...], [der] die Wesen durch „Mein“ und „Ich“ ans Dasein bindet. Daher wird der Zustand der Erlösung, das erlöschende Eingehen ins Nirwana, auch als Zustand der absoluten Gierund Durstlosigkeit gefasst. Der unerlöste Mensch hingegen ist durch Unwissenheit, durch Unkenntnis der Leidenszusammenhänge an die Welt gefesselt. Markus Hattstein, S. 23 Buddha über das Nirvana „Es gibt, ihr Mönche, einen Bereich, wo weder Erde noch Wasser, noch Feuer, noch Wind ist, wo die Sphäre der Unendlichkeit des Raumes und der Unendlichkeit des Bewusstseins nicht mehr besteht. Wo nicht ir gend etwas mehr ist, weder die Sphäre des Unterscheidens noch die des Nichtunterscheidens, nicht diese Welt noch die jenseitige Welt, wo beide, Sonne und Mond, nicht mehr sind. Dies erfahrt von uns, ihr Mönche: Ich verkündige euch ein Nichtkommen und Gehen, ein Nichtfeststehen und Vergehen, die Freiheit von der Wiedergeburt; ein Nichtstillstehen und ein Nichtweitergehen. Keinen Grund gibt es mehr für das Sehnen nach dem Leben. Dies ist das Ende des Leides.“ (Udana VIII 1) Nirvana ist also „das restlose Erlöschen“ des in Gier, Hass und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes, und damit die endgültige, restlose Be freiung von allem zukünftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend“ [...]. Man M4 M5 5 10 15 20 5 10 15 20 25 1 Informiere dich über die Bedeutung des liegenden bzw. ruhenden Buddhas. ➜ M1 2 Erläutere Siddharthas Lebensgefühl im Roman von Hesse. ➜ M2 3 Gruppenarbeit: Lest die Texte arbeitsteilig und fasst den Inhalt kurz zusammen. Stellt anschließend aus der Sicht eines Buddhisten den Zusammenhang von Dasein und Begehren dar, von Leiden, Wiedergeburt und Erlösung. ➜ M3-M5 4 Vergleiche die literarische Darstellung von Hesse mit den Berichten über die Lehre des historischen Buddha. ➜ M2-M5 5 Im Unterschied beispielsweise zum christlichen Paradies kann das buddhistische Nirvana nicht beschrieben werden. Wiederhole die Jenseitsvorstellung der Religionen und erarbeite die Unterschiede (s. auch S. 54-55). ➜ M5/Infokasten Glossar: Sanskrit hat dabei zwei Missverständnisse zu vermeiden, näm lich einerseits die Vorstellung, das Nirvana sei einfach Vernichtung, andererseits aber auch die Vorstellung, das Nirvana sei so etwas wie das ewige Leben. Vielmehr ist Nirvana ein nur zu erfahrender Zustand, der nicht in unseren Denkund Beschreibungskategorien zu erfassen ist. Heinz Bechert, S. 35-36 A u fg a b e n Nirvana Nirvana (Sanskrit: das Erlöschen, Vergehen; Schreibweise auch: Nirwana) bezeichnet das Heilsziel indischer Religionen. Im Buddhismus bedeutet es das Erlöschen der Begierde, des Hasses und des Nichtwissens, der drei Quellen allen Leidens. Nirvana ist jedoch nicht mit dem „Nichts“ gleichzusetzen, sondern bedeutet „des Leidens Ende“, die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Das Erleben des Nirvana ist dem Erlösten schon in diesem Dasein möglich. Mit dem Eintritt des Todes verbürgt es die Unmöglichkeit, in einer individuellen Existenz wiedergeboren zu werden. nach Der Brockhaus Religionen, S. 471 IN F O Experteng ExpertengNu r z u Pr üf zw ck n Ei g nt um d es C .C . B uc hn r V rla gs | |
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