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Moralgesetz und Menschenwürde 175 5 10 15 5 10 15 20 25 30 35 1 Erläutere die folgenden Begriffe: Menschheit, Person, Zweck, Mittel. ➜ M1 2 Formuliere den Spruch auf dem Sockel der Kantbüste in eigenen Worten. ➜ M1 3 Erkläre den Widerspruch zwischen dem Spruch und dem Handeln der Schüler. Überlege dabei, wann Putzfrauen nur als Mittel, wann auch als Zweck behandelt werden. ➜ M1 4 Führe folgendes Gedankenexperiment durch: Auf dem Planeten X werden die Bewohner nur als Mittel behandelt. Wie würde das aus sehen? Würdest du dort gerne leben? Begründe deine Antwort. ➜ M2/M3 5 Findet in Gruppen Alltagssituationen, in denen ihr den kategorischen Imperativ an wenden könnt. ➜ M1-M3 die Regel, nach der wir handeln, würde allgemeines Gesetz. Wörtlich heißt es bei ihm: ,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.’“ „Wenn ich etwas tue, muss ich also sicher sein, dass ich mir wünschen kann, alle anderen würden in derselben Situation dasselbe tun.“ „Genau. Nur dann handelst du in Übereinstimmung mit deinem inneren moralischen Gesetz. Kant hat den kategorischen Imperativ auch so formuliert, dass wir andere Menschen immer als Zweck an sich selbst und nicht bloß als Mittel zu etwas Anderem behandeln sollen.“ „Wir dürfen andere Menschen also nicht ,benutzen’, nur um selber Vorteile zu erlangen.“ „Nein, denn alle Menschen sind ein Zweck an sich. Aber das gilt nicht nur für andere Menschen, das gilt auch für uns selber. Wir dürfen uns selber auch nicht als Mittel benutzen, um etwas zu erreichen.“ Jostein Gaarder, S. 373-374 A u fg a b e n Der Mensch als Zweck an sich selbst Nun sage ich: Der Mensch und überhaupt jedes vernünftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst, nicht bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen, sondern muss in allen seinen sowohl auf sich selbst, als auch auf andere vernünftige Wesen gerichteten Handlungen jederzeit zugleich als Zweck betrachtet werden. […] Der Grund dieses Prinzips ist: Die vernünftige Natur existiert als Zweck an sich selbst. So stellt sich notwendig der Mensch sein eignes Dasein vor; sofern ist es also ein subjektives Prinzip menschlicher Handlun gen. So stellt sich aber auch jedes andere vernünftige Wesen sein Dasein zufolge eben desselben Vernunftgrundes, der auch für mich gilt, vor; also ist es zu gleich ein objektives Prinzip […]. Der praktische Imperativ wird also folgender sein: Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst. Immanuel Kant, S. 428f. Kein bloßes Mittel Sofie, die Hauptfigur im Roman über die Philosophie von Jostein Gaarder, erhält Unterricht über die wichtigsten Philosophen. Ihr Philosophielehrer Alberto erklärt ihr die Ethik Immanuel Kants: „Kant glaubte, alle Menschen hätten eine praktische Vernunft, die uns jederzeit sagt, was im moralischen Bereich Recht ist und was Unrecht.“ […] „Und was sagt dieses Moralgesetz?“ „Da es vor jeder Erfahrung liegt, ist es ,formal’. Das bedeutet, dass es nicht mit bestimmten mo ralischen Wahlmöglichkeiten zusammenhängt. Es gilt für alle Menschen in allen Gesellschaften und zu allen Zeiten. Es sagt also nicht, dass du in dieser oder jener Situation dies oder jenes tun sollst. Es besagt, wie du dich in allen Situationen zu verhalten hast.“ „Aber welchen Sinn hat ein Moralgesetz, wenn es uns nicht sagt, wie wir uns in einer bestimmten Situation zu verhalten haben?“ „Kant formuliert sein Moralgesetz als kategorischen Imperativ. […] Erstens sagt er, wir sollten immer so handeln, dass wir uns gleichzeitig wün schen können, M2 M3 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei g nt u d es C .C . B uc hn r V er la gs | |
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