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15Imperialismus und Erster Weltkrieg lung* glaubte man, den „unterentwickelten“ Völkern die europäische Lebensart und den christlichen Glauben auch gegen deren Willen aufzwingen zu müssen. * Sozialdarwinismus: Siehe das „Kleine Lexikon zur Geschichte“, Seite 332. Au s t ra l i e n Philippinen Franz. Indochina C h i n a Japan Osm. Reich Franz.Westafrika Gr.-Brit. Port. Span. Ital. Fr. B Nl.D.-R. R u s s l a n d M e x i k o Ve r e i n i g t e S t a a t e n K a n a d a A l a s k a Grönland Brit.-Indien Dk. N e u s e e l a n d I n d i s c h e r O z e a n A t l a n t i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n N e u g u i n e a Großbritannien Russland Frankreich Spanien Portugal Niederlande Dänemark Vereinigte Staaten Deutsches Reich Italien Belgien Japan DeutschOstafrika DeutschS.-W.-Afrika Gambia Port.-Guinea Sierra Leone Liberia Togo Kamerun Somaliland Kapstadt Kairo Tunis Kiautschou 1. Erkläre den Unterschied zwischen Kolonialismus und Imperialismus. 2. Stelle in einer Übersicht die wichtigsten Kolonien Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Portugals und der USA zusammen. Vergleiche Lage und Größe. 3. Nenne die Staaten, die erst nach 1830 zu Kolonialmächten wurden (Abb. 1 und 2). Begründe, warum dies so gewesen sein könnte. 3 Aufteilung der Welt 1914. Brockhaus – Die Weltgeschichte, Bd. 5, Leipzig – Mannheim 1999, S. 270 Grundlagen und Motive Eisenbahn, Dampfschiff und Telegrafi e ermöglichten es, weit entfernte Gebiete zu erschließen und zu beherrschen. Die Industrialisierung machte die Großmächte den weniger entwickelten Gebieten wirtschaftlich und militärisch überlegen. Trotz großer Unterschiede zwischen dem Vor gehen der Staaten hatten sie gemeinsame Motive für ihre imperialistische Politik: • In Europa konnten die Industriestaaten ihre Macht nicht mehr vergrößern, ohne einen Krieg zu riskieren. • Die Industriestaaten waren vom internatio nalen Wirtschaftsverlauf abhängig. Zwischen ihnen entstand ein scharfer Wettbewerb um Anteile am Weltmarkt. • Von den Kolonien erwarteten Unternehmer, Politiker und Bevölkerung billige Rohstoffe, tropische Nahrungsmittel, neue Absatzgebiete für ihre Produkte und steigende Gewinne. • Die Regierenden erhofften sich eine Beruhigung sozialer Konfl ikte im Lande sowie Siedlungsraum für die wachsende Bevölkerung. • Kolonialpolitik sollte nationale Wünsche befriedigen. • Regierungen wollten durch eine erfolgreiche Expansion ihre Macht sichern. • Immer wieder wurde die Unterwerfung fremder Völker mit der angeblichen Überlegenheit der „weißen Rasse“ gerechtfertigt. Mit dieser sozialdarwinistischen Einstel2 Kolonialreiche um 1914. Britischer Besitz Russischer Besitz Französischer Besitz Deutscher Besitz Belgischer Besitz Portugiesischer Besitz Niederländischer Besitz Italienischer Besitz Sonstiger Besitz 22,3 % 11,0 % 7,0 % 2,0 % 1,6 % 1,5 % 1,4 % 1,0 % 0,7 % 4493_1_1_2014_010_053_kap1.indd 15 07.04.14 13:52 Nu r z u Pr üf zw ec ke n E g nt u d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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