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Suizid – Ausweg ins Aus 207 Der Songtext versucht auch die Sichtweise des angesprochenen Du nachzuvollziehen. Schreibe die Textstellen heraus, die sich auf das Du beziehen, und finde Gründe, die den Suizidversuch motiviert ha ben könnten. ➜M1 Angenommen eine Freundin oder ein Freund sagt dir, dass sie bzw. er sich umbringen möchte. Was könntest du unternehmen, um einen Suizid zu verhindern? Ge he in folgender Weise vor: a) Warum sind Argumente jetzt ganz fehl am Platz? ➜M2 b) Recherchiert nach hilfreichen Informationen und erarbeitet dann in Partnerarbeit einen Maßnahmenkatalog. Für was steht die Todesfantasie eines Pu bertierenden stellvertretend? Erarbeite den Unterschied zwischen Todesfantasie und echter Sui zid absicht. ➜M3 Im Lexikonartikel steht Widersprüchliches zum Thema Suizid. ➜M4 a) Benenne den Widerspruch in Form von These und An tithese. b) Argumentiere im Anschluss sowohl für als auch ge gen These und Antithese. Glossar: Adoleszenz, Cobain, Dean, Joplin, Mormone 1 4 2 3 A u fg a b e n 5 10 15 20 25 30 Sich selbst töten Selbsttötung (Selbstmord, Freitod, Suizid): die absichtliche Vernichtung des eigenen Lebens. Die S. lässt sich, anthropologisch gesehen, als Ausschöpfung der spezifisch menschlichen Freiheit, psychiatrisch gesehen jedoch als Abschluss einer krank haften Ent wicklung deuten. Tatsächlich wird man S. immer zugleich als aktive, freie Handlung und als Ausdruck einer psychischen Krise bzw. krankhaften psychischen Einengung sehen müssen. Bei den meisten S.en und S.sversuchen handelt es sich um eine kurzschlussartige Flucht aus einer nicht mehr zu bewältigenden Welt, mit stark affektivem Charakter (meist in momentaner Ausweglosigkeit); häufig werden dabei Rettungsmöglichkeiten offen gelassen, so dass die Tat letztlich als Appell um Hilfe verstanden werden kann. Die beste Suizidprophylaxe (Vorbeugung der S.) von Anfang an sowie nach erfolgtem Versuch ist die Herstellung tragfähiger sozialer Beziehungen. Schülerduden Psychologie, S. 331f M4 Der Tod, der unsterblich macht Die Jugend ist in den Tod vernarrt, wer wollte nicht sterben mit 15, 16? Auf dramatische Weise draufgehen wie James Dean, Janis Joplin oder Kurt Cobain, die Rebellen der Popkultur. Die Erwachsenenwelt mit ihrer moralischen Verbohrtheit war eh nicht zu ertragen, und irgendwann würde man selbst so einer sein: ein Spießer mit Eigenheim und Verdauungsproblemen. „Live fast, die young“ hieß deshalb die Devise, die Adoleszenz nicht als Phase, sondern als Krönung der Existenz begreift: ein Rausch aus Sex and Drugs and Rock’n’Roll, an dessen Ende keine 40-Stunden-Wo che wartet, sondern ewiger Ruhm. Für Teenager von heute ist das Reich des Todes at trak tiver denn je. Selbstauslöschung mittels Drogen gehört allerdings nicht mehr ins Programm; auch enthemmte Lusterfahrung steht nicht auf der Agenda. Der Tod, von dem Halbwüchsige rund um den Globus träumen, hat gute Manieren. Er ist edel wie ein Ritter, höflich wie ein Gentleman und empfindsam wie ein Therapeut. Und er hat das Gesicht von Robert Pattinson, dem größten Teenie-Star seit der Er findung der Massenhysterie. Pattinson ist Edward, der noble Vampirjunge der „Twilight“-Filme, gestorben und als unsterblicher Beau wieder auferstanden im Alter von 17 Jahren. Die Buchvorlage schrieb Stephanie Meyer, eine be ken nende Mormonin, und entsprechend zugeknöpft ist auch ihre Idee von romantischer Liebe. Edward darf die schöne Bella, seine Herzdame, nur anschmachten, Petting erschöpft sich in diskretem Schnüffeln am Hals der Begehrten. Ansonsten schwört man sich ewige Treue – und spart sich auf. Daniel Haas, S. 75 M3 5 10 15 N u r zu P rü fz w e c k e E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n r V rl a g s | |
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