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19 Warum macht es Sinn, beim Thema Säuren und Basen ausgerechnet auf A. L. Lavoisier (B1) zurückzublicken, der doch mit seiner SäureDefinition „voll daneben“ lag (vgl. S. 22, B1)? Erstens, weil es in diesem Kapitel auch um quantitative Bestimmungen geht und Lavoisier der Erste war, der bei seinen systematischen Forschungen über chemische Reaktionen die Massen der Ausgangsund Endstoffe ge nau untersuchte. Er setzte dafür die Waage ein und führte die Versuche in geschlossenen Apparaturen durch. So stellte er im Jahr 1772 fest, „dass der Schwefel beim Verbrennen nicht nur nicht an Gewicht verliert, sondern sogar dazu gewinnt“ und beschloss, diese „interessanteste Entdeckung, die nach Stahl1 gemacht wurde“, durch weitere Experimente abzusichern. Das gelang ihm im Jahr 1777, sodass er seine Ergebnisse im Aufsatz „Sur la combustion en général“ (Über die Verbrennung im Allgemeinen) zusammenfassen konnte. Darin behauptet er, dass sich ein Stoff bei der Verbrennung mit „etwas“ aus der Luft verbindet. Zweitens, weil Lavoisier mit der Namensgebung von Sauerstoff auf den Begriff Säure zurückgriff. Er zeigte in den Jahren 1777 bis 1785, dass dieses „etwas“ aus der Luft ein Element ist, das er oxygenium (griech.) = Säureerzeuger nannte, weil er irrtümlich annahm, Sauerstoff sei in jeder Säure enthalten. Das gilt allerdings nur für sogenannte Sauerstoffsäuren, die aus Nichtmetalloxiden und Wasser entstehen. B1 Marie-Anne und Antoine Laurent Lavoisier 1 Georg Ernst Stahl entwarf im Jahr 1697 die Phlogistontheorie der Verbrennung. Danach entweicht einem Stoff, der verbrennt, etwas, das Stahl Phlogiston („Feuerstoff“) nannte. Fast hundert Jahre lang waren alle Chemiker von Ruf Anhänger dieser Theorie. Lavoisiers Sauerstofftheorie der Verbrennung hat auch heute noch Gültigkeit. 3377_01_01_2012_Kap1_018_057 23.09.14 06:25 Seite 19 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B u hn er V er la gs | |
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