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143 Q2 Caesar – der Kamerad Der römische Schriftsteller Sueton (ca. 70-140 n. Chr.) berichtet über Caesars Soldaten: Seine Soldaten beurteilte Caesar weder nach ihrer Moral noch nach ihrer äußeren Stellung, sondern nur nach ihren militärischen Fähigkeiten. Er beachtete nicht jedes Vergehen und bestrafte Fehlverhalten auch nicht immer so hart, wie es sonst üblich war. Gegenüber Deserteuren1 und Meuterern war er aber ein sehr strenger Richter und Rächer, im Übrigen drückte er ein Auge zu. Bei Ansprachen redete er seine Truppen nicht mit „Soldaten“, sondern mit „Kameraden“ an und achtete auch auf ihr Äußeres. So gab er ihnen silberund goldverzierte Waffen, einerseits weil es besser aussah, anderseits aber auch, damit die Soldaten im Kampf eher darauf achteten und Angst hätten, sie zu verlieren. Auf diese Weise erreichte er, dass die Soldaten ihm sehr treu ergeben waren und äußerst tapfer kämpften. Als er den Bürgerkrieg begann, stifteten die Offiziere jeder Legion mit ihrem privaten Geld die Ausrüstung je eines Reiters, und alle Soldaten boten an, ganz ohne Sold und Getreiderationen, ganz umsonst für ihn zu kämpfen. Nach: Sueton: Caesar 65-68 (übersetzt von Björn Onken) 1 Deserteur: Soldat, der nicht den Befehlen gehorcht und sich von seiner Truppe entfernt 5 10 15 20 Q3 Über Caesar Der griechische Schriftsteller Plutarch (ca. 45120 n. Chr.) berichtet: Vor Caesars Glück indes beugten die Römer trotz alledem das Haupt und fügten sich willig ins Joch. Und da sie Erholung zu finden hofften von den Leiden der Bürgerkriege, ernannten sie ihn zum Diktator auf Lebenszeit. Dies bedeutete die unverhüllte Tyrannis. Wenn aber der Hass gegen Caesar immer sichtbarer hervorbrach und ihn schließlich in den Tod hineinriss, so trug daran sein Streben nach der Königswürde die Schuld. Für das Volk war dies der erste Anlass, sich von ihm abzuwenden, für seine Gegner ein besonders günstiger Vorwand. Nach: Sueton: Gaius Iulius Caesar, 65 ff., zit. nach: ders.: Leben der Caesaren, übers. u. hrsg. von André Lambert, Reinbek 1960, S. 38 ff. und Plutarch: Große Griechen und Römer, Caesar 57 und 60, übers. von Walter Wuhrmann, München 1994 5 10 M1 Vercingetorix vor Caesar Im Jahr 52 v. Chr. musste sich nach der Niederlage von Alesia der gallische Heerführer Vercingetorix Caesar ergeben. Moderne Darstellung, die sich der französische Comiczeichner Uderzo 1959 ausgedacht hat. 1. Nenne Gründe für Caesars Beliebtheit beim Volk. 2. Erkläre, warum Caesar ermordet worden ist. 3. Beurteile, ob Vercingetorix’ Unterwerfung wohl so ausgesehen haben könnte, wie es der moderne Zeichner zeigt (M1). 4. In einigen Ländern (wie z. B. Deutschland) ist Tyrannenmord nicht ausdrücklich verboten. Diskutiert, ob er generell erlaubt sein sollte. 5. Zeitungen gab es nicht im antiken Rom. Stattdessen haben Geschichtsschreiber über die Vergangenheit geschrieben. Verfasst in Gruppenarbeit einen Text, in dem ihr als Geschichtsschreiber über Caesar kurz nach dessen Tod berichtet und eure Meinung über ihn vertretet. Zuvor müsst ihr festlegen, ob ihr Anhänger oder Gegner Caesars wart. Ihr könntet z. B. folgendermaßen beginnen: „Ich, Marcus Saturninus Probus, stamme aus einer alten Patrizierfamilie mit vielen Senatoren. Dir, lieber Leser, will ich berichten …“ „Als Veteran, der die Ehre hatte, in der Armee des Gaius Julius Caesar zu dienen, will ich Dich, lieber Leser, …“ Lesetipps: Susanne Rebscher: Julius Caesar, Bindlach 2009 (Schön gestaltetes informatives Sachbuch, mit zahlreichen Effekten und Spielen) Franziska Jaeckel und Karl Knospe: Cäsar und der Verrat auf dem Kapitol, München 2007 (Kinder-Lernkrimi) Comiczeichnung aus: Rene Goscinny und Albert Uderzo: Asterix und der Arvernerschild (Großer Asterix-Band XI), übersetzt von Gudrun Penndorf, Stuttgart 1972, S. 5 N u r zu P rü fz w c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h r V rl a g s | |
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