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Q3 Caesar Augustus Münze mit dem Porträt des Augus tus von 18 v. Chr. Den Namen Caesar hatte Augustus gleich nach seiner Adoption übernommen. Wer ihm eine Freude machen wollte, nannte ihn nicht mehr Octavian, sondern Caesar. 1 Erkläre, warum Octavian „Caesar“ genannt werden wollte. 149 1. Beschreibe, wie Augustus den Senat auf seine Seite zog. 2. Nenne die Verdienste, die Augustus in seiner Inschrift erwähnt (Q1). 3. Beurteile, welchen Nutzen Augustus aus der Aufstellung der Inschrift an vielen Orten im Reich zog. 4. Erkläre, wie es Augustus im Unterschied zu Caesar gelang, eine dauerhafte Alleinherrschaft zu errichten. 5. Verfasst in Partnerarbeit einen Anschrieb, den ihr heimlich in eurem Ort verbreiten wollt. Darin wollt ihr die Leser davon überzeugen, dass Augustus nicht so vorbildlich ist, wie er selbst von sich behauptet. Q1 Augustus lobt sich selbst In Ankara (Türkei) ist eine große Inschrift von 14 n. Chr. gefunden worden. Es ist eine Abschrift einer heute verlorenen Inschrift aus Rom. In ihr schildert Augustus selbst, welche Verdienste er erworben hat. Vermutlich standen an vielen Orten im Reich Abschriften dieser Inschrift. Im Alter von 19 Jahren stellte ich aus eigenem Entschluss und aus eigenen Mitteln ein Heer auf, mit dem ich die Gewaltherrschaft einer Partei in Rom beendete und die Republik in die Freiheit zurückführte. Den Tempel auf dem Kapitol und das Pompeiustheater, diese beiden Bauten ließ ich mit gewaltigem Aufwand wiederherstellen. Die Wasserleitungen, die wegen ihres Alters bereits schadhaft geworden waren, ließ ich wiederherstellen. Dem Meer habe ich Ruhe vor Seeräubern verschafft. In diesem Krieg habe ich von den Sklaven, die ihren Herren entlaufen waren und Waffen gegen den Staat ergriffen hatten, fast 30000 gefangen genommen und ihren Herren zur Bestrafung übergeben. Das Gebiet aller Provinzen des römischen Volkes, die Volksstämme zu Nachbarn hatten, die nicht unserem Befehl gehorchten, habe ich vergrößert. Auf meinen Befehl und unter meinem Oberkommando wurden zwei Heere gegen Äthiopien und Arabien geführt. Große Truppenkontingente beider Völker wurden niedergehauen und mehrere Städte eingenommen. Nach: Augustus: res gestae 20 und 25-26, in: Augustus: res gestae, übersetzt von Marion Giebel, Stuttgart 1975, S. 23 und 30f. 5 10 15 20 Q2 Wie die kaiserliche Macht entsteht Der wohl bedeutendste römische Historiker, der Senator Cornelius Tacitus (um 56-117 n. Chr.) schreibt: Sobald Augustus das Militär mit Geschenken, das Volk durch Getreidespenden, alle miteinander durch die Annehmlichkeit einer Friedenszeit für sich gewonnen hatte, erhob er allmählich höher sein Haupt und zog die Befugnisse des Senats, der Staatsverwaltung und der Gesetzgebung an sich. Dabei fand er keinen Widersacher, da die tatkräftigsten Männer auf den Schlachtfeldern geblieben oder den öffentlichen Verfolgungen zum Opfer gefallen waren, während die übriggebliebenen Angehörigen der Nobilität1 bereitwillig das Joch der Knechtschaft auf sich nahmen und dafür umso höher an Reichtum und Ehren stiegen. So hatte sich denn die Staatsform gewandelt. Die Gleichheit der Staatsbürger war beseitigt, und alle schauten nur noch auf die Befehle des Princeps2. Nach: Tacitus: Annalen I.2, übersetzt von Walther Sontheimer, Stuttgart 1964 5 10 15 1 Nobilität: Führungsgruppe des Senats 2 Princeps: Erster (unter den Senatoren) N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n r V e rl a g s | |
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