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Q4 Der Heilige Petrus setzt Papst und Kaiser ein Nachzeichnung eines heute verlorenen Mosaiks im Lateranpalast des Papstes in Rom. Das Originalbild ist kurz vor der Kaiserkrönung Karls des Großen entstanden. Der Heilige Petrus überreicht Papst Leo III. ein Pallium (das Abzeichen des Papstes, das auch Petrus selbst trägt); König Karl übergibt er eine Fahne. 15 1. Gib wieder, warum die Franken und der Papst es richtig fanden, dass Karl Kaiser wurde (Q3). Wer war mit Karls Kaisertum nicht einverstanden? 2. Vergleiche den Bericht und das Bild zur Kaiserkrönung Karls des Großen (Q3 und Q4). Wer machte König Karl zum Kaiser? 3. Welche Darstellung wird wohl Karl dem Großen besser gefallen haben (Q3 oder Q4)? Begründe deine Ansicht. 4. Schreibe einen Brief, wie ihn Alkuin an Karl den Großen verfasst haben könnte. Erkläre dem König, warum es falsch ist, die Sachsen zur Taufe zu zwingen. (Benutze dazu Q2.) 5. In jedem Jahr wird in Aachen der „Karlspreis“ verliehen. Er ist für Politiker, die sich besonders für ein friedliches Europa einsetzen. Findest du es richtig, dass dieser wichtige Europa-Preis nach Karl dem Großen benannt ist? Begründe. Q2 Tod oder Taufe Nicht alle waren damit einverstanden, wie die Franken gegen die Sachsen vorgingen. Alkuin, ein Gelehrter und Berater Karls des Großen, kritisierte den König deswegen schwer. In einem Brief an einen befreundeten Erzbischof schrieb er 796: Unser Herr Jesus Christus hat seinen Jüngern aufgetragen: „Geht hin, lehret alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch anvertraut habe.“ Mit diesen ganz wenigen Worten erklärte er die Reihenfolge: Zuallererst verlangte er, den katholischen Glauben zu lehren, und erst wenn der Glaube angenommen ist, folgt die Taufe. Was nützt die Taufe ohne Glauben? Es ist unmöglich, ohne Glauben Gott zu gefallen. Aber man muss wissen: Glaube entsteht aus freiem Willen, nicht unter Zwang. Wie kann man einen Menschen zwingen zu glauben, was er nicht glaubt? Nach: Epistolae Karolini aevi II, hg. von Ernst Dümmler (Monumenta Germaniae historica, Epistolae, Bd. IV), Berlin 1895, S. 164 5 10 15 Q3 Kann ein Frankenkönig römischer Kaiser werden? Ein unbekannter Geschichtsschreiber der Zeit Karls des Großen berichtet, wie es dazu kam, dass Karl Kaiser wurde: Damals war bei den Griechen [d. h. bei den Byzantinern] der Kaisertitel nicht vergeben, denn sie hatten eine Frau als Kaiser [Kaiserin Eirene von Byzanz]. Deshalb waren Papst Leo und alle heiligen Väter, die zum Konzil1 versammelt waren, sowie das übrige christliche Volk der Meinung, dass sie den Frankenkönig Karl Kaiser nennen sollten. Dieser herrschte nämlich schon über Rom, wo seit jeher die Kaiser zu residieren pfl egten, und auch über die anderen Kaiserstädte in Italien, Gallien und Germanien. Weil der allmächtige Gott alle diese Orte in seine Macht gegeben hatte, schien es ihnen richtig, dass er den Kaisertitel erhalte. Lorscher Annalen zu 801, in: Monumenta Germaniae historica, Scriptores I, hg. von Georg Heinrich Pertz, Hannover 1826, S. 38 (übersetzt und vereinfacht von Arnold Bühler) 1 Konzil: feierliche Versammlung des Papstes und der Bischöfe, bei der wichtige Dinge der Kirche beraten werden 5 10 Lesetipp: Arnulf Zitelmann: Unterwegs nach Bigorra, Weinheim 2008 (Die junge Fränkin Itta fl ieht vor einer Zwangsheirat und lernt als Christin auf der Flucht einen Rabbi und einen Muslimen kennen.) Filmtipp: Karl der Große und die Sachsen (aus der ZDF-Reihe „Die Deutschen“), 2010 N u r zu P rü fz w e c k e n E i e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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