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187 M2 Aufstände in Europa im Jahr 1848 Die Revolutionswelle ging von Paris aus. Dort wehrte sich die einfache Bevölkerung gegen die einseitige Bevorzugung der reichen Bürger. Sie forderte bessere Lebensbedingungen und vertrieb den König. Q1 Aus den republikanischen „Zehn Geboten“ Der Journalist Adolf Douai stammt aus Altenburg. Er setzt sich schon früh für soziale Reformen ein. Wegen seiner kritischen Einstellung wird er mehrmals verhaftet. Im Juli 1848 veröffentlicht er den „Volkskatechismus der Altenburger Republikaner“. Dabei lehnt er sich an die „Zehn Gebote“ in der Bibel an. Wie heißt das zweite Gebot? – Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen. Was ist das? Du sollst nicht den Namen Gottes gebrauchen, um das Volk zu verdummen, zu knechten und auszusaugen. Wie heißt das dritte Gebot? – Du sollst das Gesetz heiligen. Wie muss ein Gesetz beschaffen sein, wenn es etwas taugen soll? – Es muss so wenig wie möglich gebieten und verbieten, damit es die Menschen daran gewöhnt, freiwillig und mit Lust zu gehorchen, und nicht als unnütze Knechte mit Furcht und Zittern. Wie heißt das vierte Gebot? – Du sollst das Volk wie Deinen Vater und das Vaterland wie Deine Mutter ehren. Und warum das? – Dein Volk hat Dich gezeugt, und Dein Vaterland hat Dich gesäugt und beide haben Dich erzogen. Und ohne Deine Liebe zu Deinem Volk und zu Deinem Vaterland bist Du ein nichtswürdiger Knecht und ein ohnmächtiger Wicht. Wie heißt das fünfte Gebot? – Du sollst nicht die Leute schinden. Was ist das? – Du sollst ihnen nicht mehr an Steuern und Gaben zumuten, als sie vertragen können! Du sollst nicht von anderer Leute Schweiß Dich mästen. Wie heißt das sechste Gebot? Du sollst nicht ehebrechen mit der Monarchie. Was ist das? Du sollst Dich nicht mit der Freiheit vermählen, wenn Du nebenbei es noch mit den Fürsten halten willst. […] Man darf nicht soviel Gewalt in eines Menschen Hände legen, wie ein Fürst hat. Nach: Stefan Gerber (Hrsg.): Quellen zur Geschichte Thüringens. Die Revolution 1848/49, Erfurt 2000, S. 209-213 5 10 15 20 25 30 35 1. Fasse zusammen, welche unterschiedlichen Forderungen der Revolutionen von 1848/1849 es gab. 2. Nenne Gründe, warum die reichen Bürger an den Aufständen kaum beteiligt waren. 3. Eine Minderheit in den deutschen Staat wollte die Abschaffung der Monarchie. Belege, dass Adolf Douai zu dieser Gruppe gehört (Q1). 4. Gib wieder, warum Douai es ablehnt, dass Monarchen regieren. 5. Erstellt zwei einfallsreiche und einprägsame Demonstrationsplakate für die Straßenkämpfer in Berlin (Verfassertext). Lesetipps: Klaus Kordon: 1848. Die Geschichte von Jette und Frieder, Weinheim und Basel 2001 (Roman um die 15-jährige Jette, die elternlos mit ihrer Schwester und deren kleinem Sohn zusammenlebt, und Frider, den jungen Zimmermann, der sich in Jette verliebt. Zusammen erleben sie die spannende Zeit der Revolution in Berlin, deren Geschehnisse sie hautnah miterleben und die große Auswirkungen auf das weitere Leben der beiden haben.) Harald Parigger: 1848 – Robert Blum und die Revolution der vergessenen Demokraten, Würzburg 2011 (Erzählung über den Revolutionär Robert Blum, der wegen seines Kampfes für Freiheit und Demokratie 1848 in Wien hingerichtet wurde. Die Erzählung wird durch Sachkapitel, Illustrationen, ein Glossar und eine Zeitleiste ergänzt.) N o r d s e e O s t s e e M i t t e l m e e r A t l a n t i k F R A N K R E I C H S P A N I E N PO RT UG AL GROSSBRITANNIEN BELGIEN DÄNEMARK SCHWEDEN SCHWEIZ R U S S L A N D A d r i a U N G A R N GRIECHENLAND P R E U S S E N K R O A T I E N N I ED ERL AND E Ö S T E R R E I C H Rom Neapel Prag Wien Straßburg Paris Berlin Malmö Aufstände mit Toten Grenze des Deutschen Bundes 0 500 km250 Stuttgart Mailand Dresden Posen München Karlsruhe Frankfurt SCHLESW. HOLSTEIN Palermo N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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