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Q3 Glaube und Kunst gehören zusammen Das prachtvolle Evangelienbuch („Lorscher Evangeliar“) war in der Bibliothek des Klosters Lorsch. Es war vielleicht ein Geschenk Karls des Großen für das Kloster. 25 1. Stafettenpräsentation zum Thema „Was leisteten die Klöster im Mittelalter?“: Bildet Gruppen mit vier Personen. Entscheidet anhand des Verfassertextes und der Materialien, welche verschiedenen Punkte es zu dem Thema gibt. Schreibt zu jedem Punkt eine Karteikarte. Tragt dann nacheinander vor der Klasse eure Ergebnisse vor. Der Vortrag könnte so beginnen: „Für das Thema ‚Was leisteten die Klöster im Mittelalter?‘ sind insgesamt … Punkte wichtig. Erstens … zweitens …“ 2. Beschreibe den Aufbau einer Klosteranlage (M1). Erkläre, welchen Zwecken die Gebäude dienten: Gottesdienst, Landwirtschaft, Handwerk, Bildung und Fürsorge. Erstelle dazu eine Tabelle. 3. Nenne Gründe, warum Könige und Fürsten einem Kloster auch wertvolle Bücher (wie das Evangelienbuch Q3) schenkten. 4. Erkläre, warum die Klöster für die Menschen im Mittelalter wichtig waren (Q1 und Q2). 5. Erkläre, wer bei uns heute die Aufgaben der Klöster wahrnimmt. 6. Stelle fest, wo es in der Nähe deines Schulortes ein Kloster gibt oder gab. 7. Informiere dich über das Klosterleben heute. Q1 Nahrung für Körper und Seele Cluny im Osten Frankreichs war im 11. Jahrhundert das berühm teste und reichste Kloster in Europa. Es ver sorgte aber auch die meisten Bedürftigen mit Nahrung. Zusätzlich zu den täglichen Armen speisungen – an manchen Tagen mehrere hundert – gab es besondere Almosen an kirch lichen Festtagen. Daher beschloss der ehrwürdige Hugo, Abt dieses heiligen Klosters Cluny, mit dem gemeinsamen Rat der Brüder, dass am heiligen Pfi ngsttag reiche Speisung den Armen gereicht wird an Brot, Wein und Fleisch, und zwar in solcher Menge, dass so viele Arme gespeist werden, wie es zum Zeitpunkt dieses Festes Brüder gibt. Ebenso wurde beschlossen, dass in jedem Jahr am Montag nach Pfingsten für alle, die auf dem Friedhof dieses Ortes ruhen, zwölf Arme gespeist werden. In allen Klöstern, die Cluny unterstellt sind, soll dasselbe getan werden für die Toten jedes Klosters. Wenn die Brüder so viele Arme nicht verköstigen können, dann wenigstens so viele, wie dort leben. Joachim Wollasch (Hrsg.): Cluny im 10. und 11. Jahrhundert, Göttingen 1967, S. 61 f. (übersetzt und vereinfacht von A. Bühler) 5 10 15 Q2 Ins Kloster abgeschoben? Der Adlige Hermann von Reichenau (1013-1054) war von Kindheit an gelähmt. Weil er mit seiner Behinderung für ein weltliches Leben ungeeignet war, gaben ihn seine Eltern schon als Kind in das Kloster auf der Insel Reichenau im Bodensee. Dort wurde er einer der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit. Einer seiner vielen Schüler schreibt: Seine Glie der waren auf so grausame Weise versteift, dass er sich ohne Hilfe nicht bewegen, nicht einmal auf die andere Seite drehen konnte. Wenn ihn ein Diener in einen Tragsessel setzte, konnte er darin gekrümmt eben sitzen und irgendetwas tun. In diesem Sessel war er, obwohl er an Mund, Zunge und Lippen gelähmt war und nur gebrochen und schwer verständlich reden konnte, für seine Schüler ein eifriger Lehrer. Er redete munter und heiter mit ihnen, war äußerst schlagfertig und immer bereit, Fragen zu beantworten. Nach: Arno Borst: Mönche am Bodensee, Berlin 1998, S. 109 (vereinfacht) 5 10 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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