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27 1. Erkläre, warum das Frankenreich zerfi el. 2. Vergleiche das Reich der Ottonen (M1) mit dem Reich Karls des Großen (S. 17, M3). Was fällt dir auf? 3. Otto I. sah sich selbst als Nachfolger Karls des Großen. Zeige, wo dies in Widukinds Bericht (Q2) zu erkennen ist. 4. Vergleiche Widukinds Bericht (Q2) mit den Bildern Q1 und Q3. Erkläre, warum der König über den Fürsten steht. 5. Begründe, warum man das Reich der ottonischen Könige nicht „deutsches Reich“ nennen sollte. Q2 Heil dem neuen König! Der sächsische Geschichtsschreiber Widukind berichtet in seiner „Sachsengeschichte“ über die Krönung Ottos I. 936 in Aachen. Der Erzbischof von Mainz empfi ng den neuen König in der Pfalzkapelle und sprach zu den versammelten Fürsten: „Sehet, ich bringe euch den von Gott erwählten und von dem mächtigen Herrn Heinrich bestimmten, nun aber von allen Fürsten zum König gemachten Otto. Wenn euch diese Wahl gefällt, so hebt die rechte Hand zum Himmel empor.“ Darauf hoben alle die Rechte in die Höhe und wünschten mit lautem Zuruf dem neuen Herrscher Heil. Dann schritt der Erzbischof mit dem König, der nach fränkischer Art in eng anliegender Tracht gekleidet war, hinter den Altar, auf dem die königlichen Herrschaftszeichen lagen. Er trat an den Altar, nahm das Schwert und sprach zum König: „Empfange dieses Schwert und vertreibe mit ihm alle Feinde Christi, die Heiden und schlechten Christen. Denn durch Gottes Willen ist alle Macht im ganzen Frankenreich dir übertragen, zum dauernden Frieden aller Christen.“ Sodann nahm er die Spangen und den Mantel und bekleidete ihn damit. Danach nahm er Zepter und Stab und sprach: „Diese Zeichen sollen dich ermahnen, mit väterlicher Strenge deine Untertanen zu leiten.“ Darauf wurde er mit dem heiligen Öl gesalbt und mit dem goldenen Diadem gekrönt und zum Thron geleitet. Nach: Albert Bauer und Reinhold Rau (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, Darmstadt 21977, S. 85-89 5 10 15 20 25 Paris Reims Besançon Friesland Holstein Magdeburg Hamburg Köln Aachen Speyer WürzburgBamberg Prag Augsburg Regensburg Hzm. Schwaben Konstanz Lechfeld (955) Hzm. Franken Hzm. Bayern Hzm. Sachsen Thüringen Billunger Mark Nordmark Pommern Polen Lausitz Meißen Böhmen H z m . L o t h r i n g e n W E S T F R A N K E N R E I C Em s Weser Elbe RheinM aa s M os el Main Donau Rhône Oder Mähren Ostmark Steiermark Mark Kärnten 0 200 km Marken Mainz Q3 „Gekrönt mit dem goldenen Diadem“ – die Reichskrone Die Reichskrone wurde im 10. Jahrhundert, vielleicht schon zur Kaiserkrönung Ottos I. angefertigt. Sie besteht aus acht bogen förmigen Platten mit Perlen und Edelsteinen und einem Kreuz auf der Stirnplatte. Das Kreuz und die Inschrift PER ME REGES REGNANT („Durch mich herrschen die Könige“) deuten auf Christus hin: In seinem Auftrag herrscht der König. Die Krone und die anderen Reichsinsignien (Reichsschwert, Reichskreuz und Reichsapfel) befi nden sich heute in der Wiener Hofburg. Sie waren bis zum Ende des Reiches 1806 in Gebrauch. M1 Das Reich zur Zeit der Ottonen Die Herzöge von Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen waren die mächtigsten Fürsten im Reich. Aus ihren Reihen wurde der König gewählt. Marken (oder Markgrafschaften) waren Grenzgebiete im Osten des Reiches. Die Markgrafen hatten die Aufgabe, in ihrem Gebiet die Reichsgrenze zu sichern. Filmtipp: Otto und das Reich (aus der ZDF-Reihe „Die Deutschen“), 2006 N u r zu P rü fz w e c k e n E i e n tu m d e s C .C . B u c h e r V e rl a g s | |
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