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33 1. Erkundige dich über die genauere Geschichte des Ortes, an dem die Mezquita von Córdoba (Q1) steht, seit der Römerzeit. Welche Ausmaße hat die Anlage heute? 2. Erkläre, warum es für die Franken wichtig war, die Araber zu besiegen (Q2). 3. Überlege, warum der fränkische Geschichtsschreiber den arabischen Feldherrn als „König“ bezeichnete (Q2). 4. Beachte, wie ein Historiker heute den Sieg Karl Martells einschätzt (M1). Wie begründet er seine Bewertung? 5. Erkläre, was der Maler des Gemäldes M2 zeigen wollte. Beachte das Kreuz am linken Bildrand. 6. Vergleiche das Gemälde M2 mit dem Bericht Q2 und der Meinung des modernen Historikers (M1). Q2 Karl Martell besiegt die Araber bei Poitiers Ein anonymer fränkischer Geschichtsschreiber berichtet wenige Jahre später über die Schlacht zwischen den Franken und den Muslimen bei Poitiers 732: Der Herzog Eudo1 stachelte das ungläubige Volk der Sarazenen auf, ihm gegen den Fürsten Karl und das fränkische Volk beizustehen. Sie brachen mit ihrem König Abd-ar-Rahman2 auf und gelangten in die Stadt Bordeaux. Nachdem sie die Kirchen niedergebrannt und das Volk niedergemetzelt hatten, zogen sie nach Poitiers weiter. Sie zündeten die Kirche an und beschlossen, auch die Kirche des hochheiligen Martin zu zerstören.3 Der Fürst Karl stellte kühn eine Schlachtreihe auf und stürmte als großer Kriegsherr gegen die Sarazenen los. Mit Christi Hilfe zerstörte er ihre Zelte und stürzte sich in den Kampf. Er tötete ihren König Abd-ar-Rahman, vernichtete ihr Heer völlig, kämpfte und siegte.4 So triumphierte er als Sieger über die Feinde. Nach: Die Fortsetzungen der Chroniken des sogenannten Fredegar, in: Quellen zur Geschichte des 7. und 8. Jahrhunderts, hg. v. Herwig Wolfram (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 4a), Darmstadt 1982, S. 285/287 1 Herzog von Aquitanien in Südfrankreich 2 Abd-ar-Rahman war der oberste muslimische Heerführer in Spanien, nicht König. 3 Das Grab des heiligen Martin in der Kirche von Tours war das wichtigste Heiligtum der Franken. 4 Der Ort der Schlacht liegt nördlich von Poitiers, zwischen Poitiers und Tours. von den Mohammedanern befreit, aber dafür von Karl unterworfen. Nach: Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000 (Geschichte Frankreichs 1), Stuttgart 1989, S. 369 5 10 15 5 10 M2 Die Schlacht von Poitiers Gemälde von Carl von Steuben, 1834/37. Der Maler Carl von Steuben malte zahlreiche Historienbilder, die geschichtliche Ereignisse zeigen. Sein Bild zeigt, wie man sich im 19. Jahrhundert die Schlacht Karl Martells gegen die Sarazenen vorstellte. M1 Karl Martell – Retter des Abendlandes? Ein Geschichtsforscher von heute urteilt über die Schlacht bei Poitiers: War Karl Martell bei Poitiers der Retter des Abendlandes? Die Bedeutung dieses Ereignisses sollte man weder herabsetzen noch übertreiben. Selbstverständlich waren die Wälder Nordfrankreichs nicht von einer länger dauernden Eroberung bedroht: Die Araber konnten und wollten sich dort nicht niederlassen. Die wirklich großen Waffentaten vollbrachte Karl erst nach Poitiers in den Jahren 735, 736, 737 und 739. Er kämpfte gegen die Aquitanier, als wären sie Verbündete der Araber. Die Franken plünderten ebenso gnadenlos wie die Araber. Der Süden Frankreichs wurde zwar 15 Lesetipp: Kirsten Boie: Alhambra, Hamburg 2010 (Spannender Zeitreiseroman, in dem ein schüchterner Junge bei einer Klassenfahrt zum maurischen Königspalast plötzlich in das Jahr 1492 gerät: Die Christen wollen sowohl die Juden als auch die Muslime aus Granada vertreiben und Christoph Kolumbus will die Unterstützung Königin Isabellas für eine Entdeckungsfahrt bekommen.) N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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